Hobby und Beruf Michael Hause aus Bernburg besucht seit 26 Jahren die Musikschule: Nach Gitarre und Gesang lernt er seit vier Jahren Klavier

Bernburg - Eigentlich ist Michael Hauser ein erfahrener Musiker. Der 49-Jährige hat schon in Bands gespielt und auch als Solo-Künstler auf der Bühne gestanden. Aber seiner Meinung nach könne er noch immer etwas dazulernen. Daher nimmt der Bernburger seit mittlerweile 26 Jahren Musikunterricht und ist damit der „dienstälteste“ Musikschüler am Bernburger Standort der Kreismusikschule Béla Bartók.
Dabei ist er ein wirklich vorbildlicher Musikschüler, denn er probt täglich, „mindestens eine halbe Stunde“, sagt Michael Hauser. In seiner Garage hat er sich einen richtigen kleinen Proberaum eingerichtet. Für ihn ist die Musik immer auch „eine Flucht aus dem Alltag“, sagt der 49-Jährige, der als selbstständiger Schlosser im Industrie-Service arbeitet. Dafür braucht er dann auch kein Fernsehen oder andere Ablenkung.
Im Alter von 23 Jahren begann er an der Musikschule mit Gitarre
Vergleichsweise spät, mit 23 Jahren, begann er an der Musikschule mit Gitarre. „Damals bin ich mit einem Freund in Norwegen gewesen, der Gitarre spielte“, erzählt Michael Hauser. Er habe seinen Kumpel gebeten, ihm etwas auf dem Instrument zu zeigen. Danach hat er versucht, sich das Spielen selbst beizubringen.
Aber schon bald merkte der gebürtige Alsleber, der heute in Bernburg lebt, dass das keinen richtigen Unterricht ersetzt. Also begann er zunächst mit Konzertgitarre. Nach sechs Jahren wechselte er zur E-Gitarre. „Und ich kann es immer noch nicht richtig“, meint Hauser demütig.
Seit vier Jahren schließlich lernt er auch noch Klavier bei Heiko Golchert. Sein zwölfjähriger Sohn hatte einst auch mit Klavier angefangen. Da hat sich Michael Hauser anstecken lassen - und spielt seither auch Klavier. Zwischendurch hatte er auch eine Zeit lang Gesangsunterricht. „Wenn man schon ein Instrument spielt, ist es deutlich einfacher“, meint er.
Zwischendurch nahm Michael Hause auch eine Zeit lang Gesangsunterricht
Mit Grausen erinnert er sich noch daran, wie er mühsam versucht hat, sich die Griffe auf der Gitarre beizubringen. Das aber ist lange her. Inzwischen geht das fast von alleine. Muss es auch, wenn er mit seiner selbst gebauten Mini-Bühne unterwegs ist. Dann spielt er nämlich nicht nur Gitarre, sondern auch Mundharmonika und Schlagzeug.
Auch den Gesangspart übernimmt Hauser selbst. Seit etwa fünf Jahren ist er auf diese Weise bei kleineren Events oder privaten Feiern zu erleben. Musikalisch mag er es vor allem rockig. „Alles, wo Gitarre zu hören ist“, sagt Hauser. Künftig will er auch gern öfter mit seinem Sohn musizieren, der zwischenzeitlich auf Bass umgestiegen ist.
In seiner Freizeit spielt Hauser unter anderem Poolbillard und geht Kitesurfen
Und als ob seine Freizeit mit der Musik noch nicht ausgefüllt wäre, spielt er unter anderem noch Poolbillard, geht gern Kitesurfen und probiert andere Fortbewegungsarten auf dem Wasser aus. Der dienstälteste Musikschüler hat außerdem noch vor, Schlagzeug-Unterricht nehmen. Denn obwohl er prinzipiell mit den Sticks umzugehen weiß, möchte er es richtig lernen. „Der letzte Feinschliff fehlt“, meint Hauser ehrgeizig. Die Plätze aber für dieses Fach in der Musikschule sind rar und sehr begehrt. Solange hat er noch Zeit, sich seinen anderen Instrumenten intensiv zu widmen.
(mz)