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Mehringschule  Mehringschule Bernburg: Ein (H)Ort zum Wohlfühlen

Von Susanne Schlaikier 27.05.2016, 18:17
In diesem Raum, das ganz in Blau gestaltet ist, werden Hausaufgaben gemacht und es wird gespielt.
In diesem Raum, das ganz in Blau gestaltet ist, werden Hausaufgaben gemacht und es wird gespielt. Pülicher

Bernburg - Da staunten die Mitglieder des Jugend- und Sozialausschusses nicht schlecht: Ein Hort mit einer richtigen Rezeption? Wie in einem Hotel? Tatsächlich müssen sich die Kinder, die nachmittags den Hort in der Grundschule „Franz Mehring“ verlassen, in der Rezeption abmelden, ähnlich wie in einem Hotel. Das System habe sich bewährt, betonte Hortleiterin Jacqueline Krätschmann, die die Ausschussmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter am Mittwoch durch die Räumlichkeiten führte. Wer indes den Raum wechselt, auf den Hof oder in die Turnhalle geht, macht dies mit einem Magneten an einer Magnettafel kenntlich. Auch das funktioniere gut: So wüssten Erzieher immer, wo die Kinder sind und umgekehrt.

Das "Kinder-Paradies"

Und das erscheint durchaus sinnvoll, denn nicht nur im Schulgebäude selbst, sondern auch in einem Nachbarhaus werden die insgesamt 186 Hortkinder betreut. Im Schulgebäude selbst werden im Erdgeschoss drei Räume vom Hort und von der Schule gemeinsam genutzt: Einer davon als „Kinder-Café“, in dem es Frühstück, Mittagessen und Vesper gibt. Zudem werde zweimal wöchentlich ein Snack für die Kinder angeboten, so dass diejenigen, die kein Essen dabei haben, auch satt werden, erzählte Krätschmann. Der schönste Raum ist aber das „Kinder-Paradies“: Dies ist erst vor rund drei Jahren saniert worden. Die Wände sind in freundlichen und hellen Farben - hellgrün, gelb und orange - gestrichen. Passend dazu wurde das Mobiliar gekauft.

Krätschmann führte die Gäste weiter in den Keller, wo sich weitere Räume befinden, darunter ein Kreativraum, in dem gebastelt werden kann, ein Spielzimmer und eine Küche. Die vielen Zimmer seien notwendig, weil es immer mehr Kinder mit Förderbedarf gebe, erläuterte die Hortleiterin. Momentan gebe es 16 integrative Kinder, voraussichtlich weitere zehn werden im neuen Schuljahr dazu kommen. Für diese Kinder müsse es Platz geben, um sie in kleinen Gruppen zu betreuen

Gebäude ist barrierefrei

Seit April haben die Hortkinder der Mehringschule nun noch viel mehr Platz. Denn seit dem Frühjahr ist der Umbau und die Sanierung des Gebäudes auf dem Schulgelände, in dem früher der soziale Dienst des ASB untergebracht war, abgeschlossen. Alle Zimmer wurden geschmackvoll und zum Teil nach den Wünschen der Kinder eingerichtet. Durch den früheren Nutzer sei auch bereits ein Fahrstuhl eingebaut worden, so dass das Gebäude barrierefrei ist, wie Jacqueline Krätschmann sagte.

Das Spielzimmer, in dem auch die integrative Hortbetreuung stattfindet, ist ganz in Blau gehalten. Das Kinder-Bistro nebenan indes ist in einem freundlichen Orange gestaltet. Danach ging es weiter in den hellgrünen Bauraum, in dem vorwiegend mit Naturmaterialien gearbeitet werden kann. „Hier dürfen die Kinder auch mal das, was sie gebaut haben, über Nacht stehen lassen“, sagte Krätschmann. Im Fantasieraum haben die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, sich zu verkleiden. In der oberen Etage befindet sich schließlich der Snoezleraum, „ein ganz wichtiger Bereich, vor allem in der heutigen Zeit“, betonte Krätschmann. In dem Raum, der von den Kissen bis zu den Bildern in Weiß und Olivegrün gehalten ist, gibt es kleine Massagebälle, wechselnde Farbbeleuchtung und Klangschalen. Hier können die Kinder abschalten und sich entspannen. In dieser Atmosphäre würde auch so manches Kind einfach einschlafen, erzählte die Hortleiterin. Nebenan befinden sich Räume für die Mitarbeiter sowie für die Hortleiterin selbst. Früher hätten sie sich einen Raum teilen müssen, so Krätschmann. Da sei es mitunter schon ziemlich eng geworden. „Das ist jetzt ein ganz anderes Arbeiten“, erzählt die Hortleiterin voller Freude.

Soll für viele Jahre halten

Rund 45.000 Euro hat der Umbau des ehemaligen ASB-Gebäudes, mit dem im Herbst vergangenen Jahres begonnen wurde, gekostet. In etwa die gleiche Summe ist nach Angaben von Schuldezernent Paul Koller noch einmal in die Einrichtung investiert worden. Jacqueline Krätschmann ist jedenfalls froh und dankbar. „Wenn man so etwas macht, dann am besten richtig. Denn schließlich soll es ja über viele Jahre halten.“

Interessierte Kinder und Eltern sowie alle anderen Neugierigen haben am Samstag, 28. Mai, bei einem Tag der offenen Tür von 10 bis 13 Uhr die Möglichkeit, sich die neuen Horträume anzuschauen. (mz)

Jacqueline Krätschmann (rechts) zeigt den Ausschussmitgliedern das neue Hortgebäude, die „Franz-Mehring-Villa“.
Jacqueline Krätschmann (rechts) zeigt den Ausschussmitgliedern das neue Hortgebäude, die „Franz-Mehring-Villa“.
Pülicher