Junger Zahnarzt in Bernburg Mediziner eröffnet Praxis in seiner Geburtsstadt
Matthias Guttmann machte sein Abitur am Carolinum und studierte anschließend Zahnmedizin an der Universität in Halle.
Bernburg - Für Matthias Guttmann stand immer fest, seiner Geburtsstadt die Treue zu halten. „Bernburg hat viele schöne Ecken. Hier bin ich aufgewachsen, hier leben meine Familie und Freunde“, sagt der 33-Jährige. Seit dieser Woche praktiziert er als Zahnarzt, hat dafür an der Karlstraße die Praxis seiner in den Ruhestand gegangenen Vorgängerin übernommen. Und nicht nur die Praxis. Auch die beiden Schwestern Andrea Theinl und Silvia Guttmann sowie viele Patienten.
Auch wenn Silvia Guttmann bereits seit 16 Jahren in den Praxisräumen tätig ist und die Mutter des jungen Arztes ist, meint sie: „Das Sagen hat der Chef.“ Der familiären Atmosphäre ist das nicht abträglich. Denn Matthias Guttmann legt Wert auf Teamarbeit und hat ein offenes Ohr für Ratschläge seiner erfahrenen zahnmedizinischen Fachangestellten.
Seit sich am Dienstag die Türen zur Praxis öffneten, steht das Telefon nicht mehr still. „Mit solch einem Ansturm haben wir nicht gerechnet“, gibt Silvia Guttmann zu. Für diesen und nächsten Monat seien bereits alle Termine vergeben. Schmerzpatienten würden natürlich auch ohne Termin behandelt. Und auch neue Patienten könnten sich noch melden.
Seine Berufswahl hat Matthias Guttmanns Familie beeinflusst. Nicht nur wegen des Jobs seiner Mutter. „Mein vier Jahre älterer Bruder, der immer ein Vorbild für mich war, ist Zahntechniker. Als ich mal im Dentallabor, wo er arbeitet, ein Schulpraktikum machte, gefiel mir die Arbeit sehr gut“, erinnert sich der 33-Jährige.
Nach dem Abitur am Carolinum absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Zahntechniker in Aschersleben und arbeitete dort noch anderthalb Jahre in diesem Beruf, ehe er in Halle fünf Jahre Zahnmedizin studierte. Nach dem Staatsexamen hatte der Junggeselle im Herbst 2018 die Approbation in der Tasche.
Nach dem Staatsexamen arbeitete Guttmann in der Praxis von Ralf Schumann
„Das war eine sehr schöne, aber auch harte und nervenaufreibende Studienzeit. Wir haben uns da als Kollektiv durchgekämpft. Mit vielen meiner Kommilitonen stehe ich immer noch im Kontakt.“ Dennoch: In einer Großstadt wollte Matthias Guttmann nicht leben, ihn zog es zurück in heimatliche Gefilde. Die vorgeschriebene zweijährige Assistenz absolvierte er in der Praxis von Ralf Schumann am Karlsplatz, die er Ende März mit lachendem und weinendem Auge verließ.
„Ich habe dort viel gelernt, das ist ein super Team“, verteilt der Bernburger Blumen. Parallel zu den letzten Monaten ließ Matthias Guttmann seine eigene Praxis renovieren, schaffte moderne Technik an - wie etwa „Paul“, der im Wartezimmer als Luftreiniger seinen Dienst tut.
Sein Hobby, das Zusammenschrauben alter Simson-Mopeds mit den beiden Brüdern, muss der junge Zahnarzt jetzt erstmal hinten anstellen. Der Fußballfan, der selbst mal beim SV Einheit kickte und in der Bundesliga Werder Bremen die Daumen drückt, will seine ganze Kraft auf den erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit konzentrieren. (mz/tad)