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Markus Bauer Markus Bauer: Christ und Sozialdemokrat

Von torsten adam 22.05.2014, 14:13
Der Nienburger Markus Bauer hat auch in Bernburg viele Lieblingsplätze, besonders entlang der Saale.
Der Nienburger Markus Bauer hat auch in Bernburg viele Lieblingsplätze, besonders entlang der Saale. pülicher Lizenz

nienburg/MZ - „Wo ein C draufsteht, muss noch lange kein C drin sein.“ Markus Bauer ist um eine schnelle Antwort auf die Frage, wieso sich ein Katholik politisch statt in der CDU in der SPD engagiert, nicht verlegen. „Als Christ bin ich auch sozial, kann weltliche und christliche Werte gut vereinen“, sagt der 43-Jährige über sich. Der Nienburger Bürgermeister hat sich für sein Gespräch mit der MZ ein lauschiges Plätzchen auf der Terrasse der Bernburger Kultgaststätte Reimanns ausgesucht. Hier, im grünen Saaletal, ist er in seiner Freizeit am liebsten unterwegs, engagiert sich ehrenamtlich für den Radwanderweg, auf dem er mit seiner Ehefrau Kathrin und den drei Töchtern regelmäßig unterwegs ist.

Bald vielleicht nicht mehr so oft, sollte er seinen Nienburger Parteifreund Ulrich Gerstner und politischen Ziehvater als Landrat beerben. Genug Verwaltungserfahrung bringe er als langjähriger Bürgermeister mit, ist Markus Bauer überzeugt. Dies sehe er als einen Vorteil gegenüber seinen beiden Mitbewerbern. Aber nicht als den einzigen. „Die Gesetze werden auf Landesebene gemacht. Wenn diese so gut wären, bräuchte niemand aus dem Landtag auf Kreisebene kandidieren“, sagt der Kommunalpolitiker mit Blick auf die Kandidaten der CDU und der Linken. Er sei ein geradliniger und kreativer Mensch, team- und motivationsfähig, verstehe sich als Mittvierziger als jemand, der die Brücke zwischen den Generationen schlagen kann. So wie es in Nienburg schon gelungen sei. Sollte er vom Rathaus seiner Heimatstadt saaleaufwärts ins Landratsamt wechseln dürfen, hinterlasse er ein bestelltes Feld. „Wir haben in den vergangenen Jahren sechs Millionen Euro Fördermittel eingeworben. Das zeigt, dass es bei aller Finanznot mit einer guten Verwaltung und einem Konzept gelingen kann, die Infrastruktur weiterzuentwickeln.“

Mehr Dienstleistung in der Kreisverwaltung

Wie in Nienburg wolle er auch in der Kreisverwaltung den Dienstleistungscharakter stärken. „Bürger müssen auf ihre Anfragen frühzeitig eine Antwort erhalten, das muss nicht immer ein Ja sein.“ Qualitätsmanagement sei für ihn das A und O. Als wichtige Aufgabe eines Landrates sehe er auch die Partnerschaft mit allen Kommunen, aus deren Umlagen sich der Salzlandkreis speise. „Ich sehe da keine Hierarchien, sondern den Kreis vielmehr als Vermittler von Förderprogrammen und als Sprachrohr der Region gegenüber der Landesregierung.“

Die Stärkung der Verbundenheit der Bürger mit den von oben aufdiktierten neuen Kreisstrukturen sei ebenso eine Zielstellung wie das Aufpolieren des Images der Region. „Daran müssen wir noch arbeiten, wir sind nicht die Schmuddelkinder“, betont Bauer. Ein positives Beispiel sei da die Stadt Aschersleben, die mit der Ausrichtung der Landesgartenschau wesentlich an der Verbesserung ihres Rufes gearbeitet habe. Und der Salzlandkreis habe genügend Pfunde, mit denen er wuchern kann. Beispielsweise mit der „super Fachhochschule Anhalt“, die jungen Menschen die Möglichkeit zu einem heimatnahen Studium bietet. Das sei ein wichtiger Faktor, um gut ausgebildete Fachkräfte hier zu halten.

Freiwillige Leistungen sollen neu definiert werden

Einsetzen will sich der 43-Jährige auch für eine Neudefinition des Begriffs „freiwillige Leistungen“ in Sachsen-Anhalt. Dass eine klamme Kommune von Gesetzes wegen zuallererst im Sport-, Kultur- und Sozialbereich Einsparungen vornehmen muss, sei weder gerecht noch sinnvoll. Für die Menschen seien Spielplätze genauso wichtig wie der Bau einer Straße, sei der Tourismus ebenso ein Standortfaktor wie die Wirtschaft. Darüber müssten sich die Entscheidungsträger in Magdeburg Gedanken machen. Letztlich will Markus Bauer sich und seine Arbeit „an Taten, nicht an Worten messen lassen“.