Liebes-Schlösser Marktbrücke am Saalplatz Bernburg: Ordnungsamt will Liebesschlösser auch weiterhin dulden

Bernburg - Domi und Anna haben es getan, und Bea und Toby auch: Sie haben ihre Liebe mit einem Schloss an Bernburgs Fußgängerbrücke mit der Hoffnung auf ewigen Zusammenhalt befestigt und die Schlüssel in die Saale geworfen.
Inzwischen scheint der Trend, der nun schon über Jahre Liebespaare auf Brücken in der ganzen Welt zieht, auch am Übergang zwischen Bernburgs Berg- und Talstadt angekommen zu sein. Immer mehr kleine und große, rote und grüne Verschlüsse erinnern an die Liebenden und an den Tag ihres ersten Kusses.
Schlösser von „Snow und Schosch” ssowie „M + D = Bff“
Aber auch für die Passanten, die einmal näher hinschauen, ist die Suche nach Bekannten oder ungewöhnlichen Pärchen spannend. Anstatt Bonny und Clyde findet man da zum Beispiel Snow und Schosch oder „M + D = Bff“.
Was diese Initialen bedeutet, darüber darf gerätselt werden. Und zwar auf oder neben der Brücke. Denn auch der Steg des Bootsanlegers hat sich mittlerweile zum Herzchensteg verwandelt. Nahezu an jeder Kette bammeln die Schlösser mit Herzen.
Auch am Steg des Bootsanlegers hängen Schlösser
Noch sieht die Bernburger Stadtverwaltung dem zunehmenden Brückenschmuck gelassen zu. „Solange wie es nicht gefährlich wird für die Bausubstanz, wird es auch weiterhin geduldet“, sagt Bernburgs Ordnungsamtsleiterin Steffi Köster auf Nachfrage der MZ.
Das dürfte vor allem die Liebespaare beruhigen. Denn deren Schlösser waren in der Vergangenheit bereits von der Brücke in Gröna entfernt worden. Aus gutem Grund, wie Köster sagt: „Dort hätte es aus baulicher Sicht gefährlich werden können, weil sie deutlich kleiner und schmaler ist.“
Rost-Probleme an einigen Brücken wegen der Schlösser
Darum darf dieser Schlössertrend für Liebespaare auch nicht so ausarten wie an der Hohenzollernbrücke in Köln, wo man stundenlang nach einem freien Plätzchen zur Befestigung suchen muss. Dort wurde aber im vergangenen Monat bekannt gegeben, dass wahrscheinlich im nächsten Jahr die vollkommen mit Schlössern behangenen Gitter wegen des Korrosionsschutzes entfernt werden müssen.
Diese Gefahr dürfte bei der Bernburger Fußgängerbrücke und an den Ketten des unterhalb liegenden Bootsanlegers vorerst nicht bestehen. Allerhöchstens die Gefahr, dass die Paare irgendwann doch einmal auseinander gehen und ihr fester Bund aus Metall irgendwann hinfällig wird.
Darum ist offen, wie viele auf Bernburgs Fußgängerbrücke verewigten Pärchen heute noch eine glückliche Beziehung führen. Wenn es nach der Standfestigkeit der rund 35 Jahre alten Brücke geht, die erst vergangene Woche von einem Experten bescheinigt wurde, dürften es recht viele sein.
Die MZ sucht Paare, die ein Schloss am oder auf der Fußgängerbrücke angebracht haben. Sie können sich telefonisch melden unter: 03471/6520212. (mz)