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Malerischer Punkt über der Saale

Von Heiko Wigrim 14.05.2008, 16:43

Bernburg/MZ. - Der Hangbereich der Alten Bibel wird zum Erholungs- und Aussichtspunkt ausgebaut. Dies beschloss der Bernburger Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich.

"Was jetzt nicht getan wird, wird nie wieder getan", meinte Detlef Mannich, Fraktionschef CDU / Grüne, und machte sich für die umfangreiche Ausbauvariante stark. Die Sanierung des Hanges sei allein mit einer Begrünung nicht zu realisieren. "Jetzt bietet sich eine grundlegende Sanierung an, noch dazu, wo Mittel der Denkmalpflege bereit stehen." Die Saale sei ein Geschenk für Bernburg. "Dieses Geschenk muss man nutzen, das ist das Gebot der Stunde."

Eberhard Balzer (Linke) fand auch Gefallen an dem Projekt, hatte aber doch wesentliche Bedenken: "Wir verstoßen gegen allgemeine Haushaltsgrundsätze." Die Stadt befinde sich in der Konsolidierung, für Sport und Kultur gebe es zu wenig Gelder im Haushalt, um die Kinder zu unterstützen. Die benachbarte Wilhelmstraße verwandele sich immer mehr in eine tote Straße. "Viele Häuser am Saalplatz machen einen trostlosen Eindruck." Am alten Markt bereite ihm der Zustand des Regierungsgebäudes Sorgen. Dort müsse etwas getan werden. Darum warb Balzer für die kostengünstigere Variante - die Hangbefestigung an der Alten Bibel für 299 000 Euro anstelle der kostenintensiven Variante für 547 000 Euro.

"Es gibt Dinge, die nötiger sind", unterstützte Herrmann-Josef Ehling Balzers Worte. "Wir werden den Saalplatz nicht retten, wenn wir das Umfeld verbessern", meinte auch Rainer Telle. Den dortigen Eigentümern sollte die Stadt lieber Fördermittel ausreichen, damit dort die Häuser saniert werden.

Im Umfeld der Bibel sei viel investiert worden - in die Breite Straße, die Lindenstraße, den Karlsplatz, sagte Gerd Klinz (FDP). Dazwischen dürfe keine Ruine bleiben. Dies wäre ein völlig falsches Signal und geradezu ein Verbrechen, denn es würde die Grundlage dafür entziehen, um bei der Stadtsanierung vernünftig weiterzumachen.

Bevor der Stadtrat für die umfangreiche Gestaltung der Bibel grünes Licht gab, bestätigte er den Antrag von Jürgen Badzinski (SPD), den Standort des Portals der Wachgasse erst nach Abschluss der Sanierung festzulegen.