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Leere Fenster grüßen das Blaue Band

Von Susanne Weihmann 12.04.2007, 16:39

Bernburg/MZ. - Fensterscheiben sind eingeschmissen, Sprayer haben sich an den Wänden verewigt.

Nicht nur Renate Constabel ist entsetzt über den Zustand des Gebäudes. "Das ist kein Aushängeschild für einen Ort am Blauen Band", meinte die Bernburgerin am MZ-Lesertelefon. Dem stimmt Wolfgang Knopf, Pressesprecher der Stadt, zu: "Das ist uns selbst ein Dorn im Auge", sagt Knopf. Vor allem, weil sich das ehemalige Klubhaus der Bauschaffenden mitten im Naherholungsgebiet befindet.

Es sehe dort verheerend aus, gesteht der städtische Mitarbeiter. "Es ist ja schon fast eine Ruine", meint Knopf. Doch der Stadt sind die Hände gebunden. Das Gebäude gehöre einem privaten Eigentümer. "Wir können da nichts machen", sagt Knopf. "Erst wenn eine Gefahr ausgehen würde, müssten wir eingreifen", erklärt der Pressesprecher.

Die Lokalität direkt an der Saale unterhalb des Schlossberges scheint prädestiniert für ein Ausflugslokal. Ähnlich, wie es am anderen Saaleufer "Reimanns" ist. Doch der Besitzer des ehemaligen Gebäudes der Bauschaffenden scheint solche Pläne nicht zu haben. Zumindest ist Knopf darüber nichts bekannt.

Aber das frühere Klubhaus der Bauschaffenden ist nicht das einzige Ärgernis an der Saale, sagt Knopf. In unmittelbarer Nähe gebe es mindestens ein weiteres marodes Gebäude, ebenfalls in privater Hand, das nicht so recht ins Stadtbild passt. Bedauerlich ist die derzeitige Nicht-Nutzung des ehemaligen Klubhauses der Bauschaffenden auch aufgrund dessen Historie, in dem zuletzt 1998 der "Dance Club Liberty" eröffnet wurde. Schon vor über 100 Jahren diente es als Tanzlokal, später als Ausflugsgaststätte, die auch unter dem Namen "Zum Stadtpark" bekannt war. Früher wurde das Haus ebenfalls regelmäßig für Frauentags- oder Betriebsfeiern sowie von Sportvereinen genutzt.