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Kutterrudern in Bernburg Kutterrudern in Bernburg: Spaß nach der Anstrengung

Von alexandra koch 15.06.2014, 20:59
Die „Saalecruiser“ gaben alles. Und landeten am Ende auf dem achten Platz bei den Männern.
Die „Saalecruiser“ gaben alles. Und landeten am Ende auf dem achten Platz bei den Männern. engelbert pülicher Lizenz

bernburg/MZ - „Die wilden Salzstangen“ - was verbirgt sich hinter dem Namen? Es sind zehn kräftige Burschen, die versuchen, mit einem Kutter in Bestzeit über eine Distanz von 800 Metern zu rudern. Doch genau darum ging es dem „Esco 1“-Team. Es hatte sich auf einem Banner unter dem humorigen Pseudonym vorgestellt. Weitere 52 Mannschaften starteten am Samstag beim „16. Kutterrudern“ mit der selben Absicht, nämlich die Ersten zu sein. Veranstalter des Kutterrennens ist der „Bernburger Maritimer Club“ (BMC). Austragungsort ist die Saale. Schlachtrufe und bunte Teamkleidung gehörten dazu.

Frauenmannschaften

1. Andys first Ladys 4:30 Minuten

2. Fussball Ladys 4:40 Minuten

3. Checker Bunny's 4:53 Minuten

Männermannschaften

1. esco 1 3:59 Minuten und

Rostocker Oldies 3:59 Minuten

2. Yellow Team Grossbrembach,

Kampfstern 4:01 Minuten

3. Walter Kalberlah GmbH 4:05

Mix-Mannschaften

1. Götter des Wassers 4:13 Min.

2. Kolbe lebt! 4:24 Minuten

3. The A-Team I 4:27 Minuten

Ergebnisse 2. Saalepokal 2000 Meter

1. Bernburger Maritimer Club (Titelverteidiger) 13:16 Minuten

2. SSC Berlin-Grünau 13:18 Min.

3. WSC Halle 13:46 Minuten

„Wir 'hummeln'“, beschrieb Marco Tretjakow als Mitglied des Salzwerk-Teams zu Mittag die Spannung um das unruhige Bangen für den ersten Platz. Die sollte nach der Vorlage des besten Zeitwertes den ganzen Nachmittag anhalten. Doch war die Revanche gegen das „Yellow Team“ aus Großbrembach da bereits gesichert. Die zehn Mannen, die bei Esco alle in einer mechanischen Werkstatt über Tage arbeiten, waren zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz, die sie im Vorjahr auf Platz zwei verwiesen hatte. „Unser Ansporn ist es, vorne mit zu rudern“, erklärte Tino Renkowski als Teamleiter, der bereits in den Jahren 2009 und 2010 zwei Siege verbuchen konnte.

Handball-Spielerinnen am Riemen

Ähnlich motiviert waren auch die Frauen der Mannschaft, die sich „Black Pearls“ (Englisch für Schwarze Perlen) nannten. Die Handball-Spielerinnen im Alter von 23 bis 29 Jahren hatten deshalb im Vorfeld mit Daniel Ballin trainiert, der im Bernburger Club als Ruderexperte gilt. “Daniel hat uns zu dem Team gemacht, das wir heute sind“, verriet Christina Müller verschmitzt. Auch Henriette Nagel und Karoline Specht pflichteten der Aussage der Teamkollegin bei. Ziel der Frauen war es, Platz eins aus dem Vorjahr zu verteidigen und den Triumph möglichst alleine auszukosten. Denn die Mannschaft musste die Spitzenposition im letzten Wettkampf teilen. Doch sollten die Erwartungen nicht bestätigt werden. „Andys first Ladys“ waren diesmal vorne. Am Ende blieb nur Platz vier. „Alles ist hier“, sagte Alice Berlin als Besucherin. Damit war zwar ihre gesamte Familie gemeint, doch angesichts des bunten Treibens auf dem Club-Gelände ließe sich die Aussage auch gut auf die Einwohnerschaft Bernburgs beziehen. „Es geht hier immer lustig zu, das ist eine Abwechslung“, meinte die Bernburgerin, die gekommen war, um ihre Lieblingsmannschaft, die „Salus Tiger“, anzufeuern.

„Es geht um den Spaß“, meinte Antje Börner als Tochter des Firmengründers, der den Siegerpokal stiftete. Volkmar Börner gab hingegen als Wettkampfteilnehmer zu: „Wir wollen hier nicht den Letzten machen“. Mit einer Position im guten Mittelfeld sei er darum schon zufrieden. Am Ende war es der 14. Rang von 20 Mannschaften.

Ranglistenlauf härter

Im Ranglistenlauf des Sportfahrverbandes, an dem acht Mannschaften teilnahmen, ging es etwas härter zu. Die „Profis“ mussten mehr als das Doppelte rudern, um eine Distanz von 2000 Metern zu überwinden. Die Mannschaften aus insgesamt fünf Bundesländern gingen da in das Rennen und kämpften um den 2. Saalepokal. Doch nicht nur Ruder-Sportler kamen an diesem Tag auf ihre Kosten. „Übungsschießen für Schwiegermütter“, wie Feldwebel Maren Waschk das Angebot vom Wettschießen scherzhaft präsentierte, stand ebenfalls auf dem Programm. Der Reservisten-Verein der Saalestadt präsentierte sich mit einem Stand, wo es mit Treffern auf der Zielscheibe Preise zu gewinnen gab. Auch ein kostenloser Party-Fotoautomat, der erstmals aufgestellt war, fand großen Anklang. „Das ist eine ganz dolle Idee“, fand Steffi Sasse. „Ein schönes Andenken“ meinte auch Gudrun Behrend, das Familienfoto in ihren Händen. Live-Musik-Fans waren am Abend nach dem Wettkampf bestens unterhalten. Nach den Siegesehrungen durch den Vereinsvorsitzenden Wolfgang Fricke spielten die Bands „Bahamaflows“ und „Waldbrand“. Das wechselhafte Wetter konnte die Feierlaune von hunderten Kutterruder-Fans nicht trüben.

Die „Black Pearls“ belegten den 4. Platz.
Die „Black Pearls“ belegten den 4. Platz.
engelbert pülicher Lizenz