Konzert in Bernburg Konzert in Bernburg: Jazz-Sängerin zurück an Musikschule
Bernburg - Es ist ein Wiedersehen an einer alten Wirkungsstätte gewesen. Auf der Tour zur Präsentation ihrer ersten Jazz-EP „City Hunter“ hat die Berliner Band Dyki Lys Station in Bernburg gemacht. An der Musikschule, wo Sängerin Ganna Gryniva vier Jahre lang selbst Unterricht hatte.
Am Freitagabend kehrte sie nun zurück mit drei jungen Männern, die ihre Band komplettieren. Dyki Lys, aus dem Ukrainischen übersetzt „Wilder Fuchs“ , merkt man an, dass alle vier Bandmitglieder Spaß haben. Jeder spielt sein Ding und zusammen harmonisieren sie auf der Bühne. Es ist ein musikalischer Ohrenschmaus, bei dem auch nicht ausgemachte Jazz-Fans Gefallen finden könnten.
Freunde des Jazz dürften am Freitag auf alle Fälle auf ihre Kosten gekommen. Zum einen wurden eigenen Kompositionen der Band, die auch auf der EP zu hörten sind, gespielt. Zum anderen hat Ganna Gryniva Lieder aus der ukrainischen Folklore neu arrangiert.
Die Instrumente, an denen Eyal Lovett (Piano), Thomas Kolarczyk (Kontrabass) und Mathias Ruppnig (Drums) spielten, waren schon allein ein Genuss, sie zu hören. Doch sie unterstützten Ganna Grynivas ausdruckvolle, manchmal sanfte, aber immer kraftvolle Stimme perfekt.
Das ist einer der Gründe, warum Schlagzeuger Mathias Ruppnig in der Band ist. „Es ist selten, dass man eine so gute Jazz-Stimme findet. Und wir verstehen uns alle gut“, sagt der gebürtige Österreicher, der seit drei Jahren in Berlin lebt. Zusammengekommen ist die Band eher zufällig. „Mich hat Thomas angesprochen, wir kannten uns“, sagt Ruppnig. Thomas Kolarczyk ist der Kontrabass in der Band. Er wiederum traf Ganna auf einer Party. „Als ich ihn mal spielen hörte, hat mich das fasziniert. So kamen wir zusammen“, sagt Ganna Gryniva. Eyal Lovett traf Ganna bei einer Session.
Auch wenn sie sich nicht gesucht haben, was sich da zusammengefunden hat, gehört einfach zusammen, hat man den Eindruck, wenn man die Band auf der Bühne erlebt.
Dyki Lys ist mit der ersten EP auf Release-Tour durch fünf Städte in Mitteldeutschland. Gestartet wurde die Tour am Mittwoch in Leipzig bei „Horns Erben“, wo es immer wieder Konzerte von jungen Künstlern oder auch Lesungen gibt. Das Publikum ging hier, wie auch in Bernburg, bei den schnelleren Stücken mit.
Nach Leipzig folgten Magdeburg, und Bernburg. Am Sonntagabend steht dann ein Konzert in „Brohmers“ in der Bernburger Straße in Halle an. Abschluss der Tour ist am Montag in Weimar. „Wir sind sehr froh, dass wir die Tour gemacht haben“, sagt Ganna Gryniva. „Es war unheimlich schwer, etwas zu finden, wo wir auftreten können. Doch die Locations, die zusagten, sind gut. Das Publikum hat uns bestätigt, dass wir weitermachen. Es hat unheimlich Spaß gemacht“, so die Sängerin.
Ganna, in der Ukraine geboren, hat in Bernburg einige Jahre verbracht und ist am Gymnasium Carolinum Bernburg zur Schule gegangen. Sie studierte in Leipzig und Berlin, wo sie auch lebt. Derzeit ist Ganna an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. (mz)