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Ausländerbehörde des Salzlandkreises Investition in Bernburg: Neubau auf Freifläche am Rheineplatz?

Von Katharina Thormann 22.02.2017, 08:55
Auf der Fläche des abgerissenen Makarenko-Hauses könnte die Ausländerbehörde entstehen.
Auf der Fläche des abgerissenen Makarenko-Hauses könnte die Ausländerbehörde entstehen. Pülicher

Bernburg - Zwei Jahre nach dem Abriss des Makarenko-Hauses in Bernburg könnten schon bald die Baufahrzeuge für einen Neubau anrücken. Denn wie jetzt bekannt wurde, liebäugelt die Kreisverwaltung mit der Fläche, um dort möglicherweise die neue Ausländerbehörde hinzubauen.

Ein entsprechendes Angebot hatte die Stadt Bernburg gemeinsam mit dem Eigentümer der Fläche, der Bernburger Wohnstättengesellschaft mbH, zum Jahresbeginn der Kreisverwaltung unterbreitet. Das bestätigte nun Wohnstätten-Geschäftsführer Holger Köhncke auf Nachfrage der MZ.

Eigentlich war eine Wohnbebauung vorgesehen

Dabei seien die Pläne nach dem Kauf der Fläche im vergangenen Jahr eigentlich ganz andere gewesen. „Wir hatten langfristig eine Wohnbebauung vorgesehen“, so Köhncke. Inzwischen könne man sich aber ebenso wie die Bernburger Stadtverwaltung den Bau einer neuen Behörde auf der Fläche vorstellen.

„Es ist immer schön, wenn sich die Innenstadt weiterentwickelt und Freiflächen verschwinden. Das ist positiv für die Entwicklung und Attraktivität der Stadt“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Knopf.

Endgültige Entscheidung erst im Mai

Ob es tatsächlich zu einem dortigen Neubau der Behörde kommt, bleibt allerdings abzuwarten. Nachdem die Kreisverwaltung erstmals im öffentlichen Teil der jüngsten Haushalts- und Finanzausschusssitzung diese Option ins Spiel brachte, soll eine endgültige Entscheidung bei der übernächsten Kreistagssitzung im Mai fallen.

Immerhin drängt die Zeit. So wie die Gegebenheiten jetzt sind, könnten sie nicht bleiben. Laut Kreissprecherin Alexandra Koch sind die jetzigen Räume im Kreishaus II an der Friedensallee viel zu klein für die rund 50 Mitarbeiter. Außerdem gebe es keinen Bereich, in dem die Ratsuchenden empfangen würden. Das soll sich mit einem Umzug ändern.

Berufsschule in Roschwitz wurde ins Auge gefasst

Ursprünglich hatte die Kreisverwaltung dafür die ehemalige Berufsschule in Roschwitz ins Auge gefasst. Sie wurde zuletzt als Notquartier für Flüchtlinge genutzt. Für rund 3,6 Millionen Euro sollte sie zur Ausländerbehörde umgebaut werden.

Doch dieser Vorschlag stieß nicht nur bei einem Teil der Kreistagsmitglieder auf Kritik, sondern nun auch beim Landesverwaltungsamt. Dieses beauftragte den Landkreis, noch einmal die Kosten und alternative Objekte zu prüfen.

Immerhin plant der Kreis einen Kredit in Höhe von 3,4 Millionen Euro für den Umbau aufzunehmen. Wie hoch die Kosten für einen Neubau auf der Fläche es einstigen Makarenko-Hauses sind, wird derzeit ebenfalls durchgerechnet. Genauso, ob es sich eher lohnen würde, sich nur in einen Neubau einzumieten.

Fakt ist laut Kreissprecherin Koch zumindest eins: Die neue Ausländerbehörde soll eine Willkommensbehörde werden. Denn, so Koch weiter: „Dort werden alle Ausländer empfangen. Flüchtlinge, Studierende und Fachkräfte aus anderen Ländern. Es ist auch eine Tür für Investoren. Deshalb wollen wir allen so gut wie möglich eine Hilfestellung geben.“

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Die Ausländerbehörde des Salzlandkreises soll künftig in eine Willkommensbehörde umgewandelt werden. Laut Kreissprecherin Alexandra Koch ist der Salzlandkreis einer von neun Kreisen und kreisfreien Städten, die sich an dem Projekt des Innenministeriums beteiligen. Dieses beinhaltet, die Arbeit zur Betreuung der Flüchtlinge weiterzuentwickeln. Dafür sollen externe Beraterteams die Mitarbeiter qualifizieren. Außerdem ist eine engere Vernetzung mit weiteren Behörden wie Jugendamt und Jobcenter geplant. (mz)