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Hochschule Anhalt  Hochschule Anhalt: Studenten entwerfen zwei Schaugärten für die Landesgartenschau 2017 in Apolda

Von Frauke Holz 15.07.2016, 11:24
Leonie Humenda zeigt den Entwurf, der nun von einem Fachbetrieb aus Sachsen-Anhalt umgesetzt wird.
Leonie Humenda zeigt den Entwurf, der nun von einem Fachbetrieb aus Sachsen-Anhalt umgesetzt wird. Engelbert Pülicher

Strenzfeld - Quadratisch, praktisch, rund - was auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich zu sein schein, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als simple, aber wirkungsvolle Gestaltungweise, der sich die beiden Bachelorstudentinnen Leonie Humenda und Tina Stenschke bedienen.

Auf einem gerade einmal zehn mal zehn Meter großen „Spielfeld“ wollen sie das Runde wortwörtlich ins Eckige bringen, oder besser gesagt: werden. Denn ihr Konzept ist Grundlage für einen der 14 Schaugärten, die auf der Thüringer Landesgartenschau (Laga) im kommenden Jahr in Apolda zu sehen sein werden (siehe „Schau auf 18,5 Hektar“).

Nach einem ersten Ausstellergespräch Anfang Juni laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. „Wir hatten große Gestaltungsspielräume“, berichtet Leonie Humenda, die wie ihre Kommilitonin im sechsten Semester Landschaftsarchitektur und Umweltplanung studiert. Gemeinsam haben sie die Planung für den Schaugarten übernommen, der nun von der Otto Kittel GmbH und Co. mit Sitz in Zorbau realisiert wird.

Eine Vorgabe für Studenten

Einzige Vorgabe des Fachbetriebes für Garten- und Landschaftsbau: Ein zwei Meter großer Apfelbaum aus Metall muss Platz auf der Ausstellungsfläche finden. „Dieser ist zwar sehr markant, lässt sich aber dennoch gut einbetten“, meint Leonie Humenda. Und das nicht nur funktional, sondern auch thematisch. So stammt nach Meinung von Forschern der Name Apolda von dem althochdeutschen Wort „affoltra“ für Apfelbaum her. Und wie die Studentin zu berichten weiß: „Apolda wurde einst zwischen zwei Bächen in einer Apfelaue gegründet.“

Somit sei das bestimmende Thema der Schaufläche schnell gefunden gewesen: ein Apfel, aus dessen Mitte heraus der Metallbaum „wächst“. Die beiden ihn umgebenden Hochbeete aus Cortenstahl werden später auf der einen Seite mit Stauden, auf der anderen mit Wildblumen bepflanzt. Eine bewusst gewählte Mischung, die zugleich die beiden Gartentypen unterstreicht. So verbinden sich auf der 100 Quadratmeter großen Fläche moderne Elemente mit Komponenten des Naturgartens. Dementsprechend werden hauptsächlich einheimische Pflanzen zum Einsatz kommen. Zudem sollen essbare Blüten Besucher und an anderer Stelle eine spezielle Weide Bienen locken.

Apfel als tragendes Element

Moderne Züge finden sich hinsichtlich des Aufbaus. „Wir haben einen klaren Grundriss gewählt“, erklärt Leonie Humenda. Schlichte Formen und der Verzicht auf Spielereien zeichnen diesen geradlinigen Entwurf aus, der dabei keineswegs zu einfach oder langweilig anmutet. Und wenngleich die Idee mit dem Apfel als tragendem Element denkbar naheliegend gewesen ist, so ist sie aufgrund dessen jedoch nicht weniger wirkungsvoll - so sieht es auch die Otto Kittel GmbH und Co., die nun mit der Umsetzung beginnt. Denn schon jetzt werden erste Anpflanzungen vorgenommen.

Das Unternehmen aus Zorbau ist jedoch nicht der einzige Fachbetrieb aus Sachsen-Anhalt, der sich an der Thüringer Laga beteiligt. Die Krunig Garten- und Grünanlagenbau GmbH aus Bad Kösen wird ebenfalls vor Ort ein Konzept von zwei Studenten der Hochschule Anhalt umsetzen - aus einem einfachen Grund, wie René Krug, Projektbetreuer seitens der Hochschule, berichtet: „Die Thüringer hatten Probleme, genügend eigene Galabau-Betriebe zu finden.“ Dank bereits bestehender Kontakte sei schließlich die Hochschule um Hilfe gebeten worden, die ihrerseits wiederum auf die Zusammenarbeit mit hiesigen Firmen setzt. Und das sicher nicht zum letzten Mal. Während die Laga in Thüringen noch nicht einmal begonnen hat, erarbeiten andere studentische Gruppen bereits Gestaltungsvorschlägen für die Laga 2018 in Burg. (mz)