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Heele-Christ-Markt Heele-Christ-Markt: Jede dritte Pfandtasse wird zum Souvenir

Von Felix Filke 20.12.2019, 11:30
Frisch gewaschen in wenigen Sekunden: Marco Ringeln holt die Glühweintassen aus der Spülmaschine.
Frisch gewaschen in wenigen Sekunden: Marco Ringeln holt die Glühweintassen aus der Spülmaschine. Engelbert Pülicher

Bernburg - Der Bernburger Heele-Christ-Markt geht am Wochenende in seine letzte Runde. Noch bleibt also etwas Zeit, den einen oder anderen Glühwein zu trinken. In diesem Jahr ja zum ersten Mal aus Pfandtassen statt aus Papp- und Plastebechern. Der Umwelt zuliebe.

6 000 mit einem Motiv des Heele-Christ-Marktes bedruckte Tassen hatte sich die Bernburger Freizeit GmbH (BFG) im Vorfeld angeschafft. Aktuell fehlen rund 2 000 Tassen im Bestand – statistisch gesehen hat also jeder 17. Bernburger auf die zwei Euro Pfandrückgabe verzichtet und nun solch eine Tasse im Schrank stehen. Aber natürlich waren nicht nur Einheimische auf dem Weihnachtsmarkt.

Thomas Gruschka: Keine hygienischen Mängel

In der Glühweinbude von Norbert Ristow steht eine Spülmaschine, die im Akkord die zurück gebrachten Tassen wäscht. Das macht nämlich nicht jeder Budenbesitzer für sich, sondern das wird zentral geregelt. 35 Tassen pro Spülgang passen in die Maschine. „Nach einer Minute ist alles fertig“, sagt Marco Ringeln, einer der Verkäufer des Standes. Das System habe sich bewährt, auch an den besonders vollen Wochenenden „lief es wie ein Uhrwerk“.

Einige Misstöne auf Facebook, dass die Tassen nicht richtig sauber seien, wischt Thomas Gruschka derweil beiseite. „Das ist eine große Industriespülmaschine, da ist hygienisch alles tipptopp“, sagt der Chef der BFG. Und fügt hinzu, dass seine Bilanz des Weihnachtsmarktes positiv ausfällt. „Wir können durchaus zufrieden sein.“ Vor allem der Höhepunkt habe die Erwartungen voll erfüllt: Als am zweiten Adventswochenende die roten Coca-Cola-Trucks auf den Karlsplatz rollten, standen die Menschen Schlange. „Voller geht es nicht mehr“, sagt Gruschka.

Am 4. Adventswochenende läuft ab 17 Uhr der „Wunschbriefkasten“

Ganz so eng wird es am letzten Adventswochenende nicht werden, aber trotzdem ist auf dem Karlsplatz wieder einiges los. Am Samstag läuft nämlich ab 17 Uhr der „Wunschbriefkasten“. Die Zuhörer können sicher sein, dass Künstler wie „Trompeti“ und „f.misd“ kaum einen Musikwunsch unerfüllt lassen werden.

„Das ist das Dankeschön der Händler an das Publikum“, sagt Gruschka. Händler und Stadt hatten sich gemeinsam dieses Ersatzprogramm überlegt, weil es nicht geklappt hatte, die MDR-Tour nach Bernburg zu holen.

Ansonsten gilt: Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. „Wir wollen uns nicht ausruhen“, sagt der BFG-Chef. Auch in diesem Jahr habe man wieder die Weihnachtsmärkte in Erfurt und Magdeburg besucht, um sich inspirieren zu lassen.

„Eine Lichterwelt wie in Magdeburg kriegen wir hier sicher nicht hin. Aber es geht ja darum, was wir für uns mitnehmen können.“ Er selbst könne sich zum Beispiel vorstellen, das Thema „Märchen“ stärker in den Markt einzubinden. So wären beispielsweise 24 Persönlichkeiten denkbar, die jeden Tag auf der Bühne eine andere Weihnachtsgeschichte vorlesen. (mz)