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Güstener Kiesschacht  Güstener Kiesschacht : Wird das Baden im See bald legal?

Von Detlef Valtink 08.04.2016, 10:33
Am idyllisch gelegenen Kiesschacht in Güsten soll eventuelle eine öffentliche Badestelle eingerichtet werden.
Am idyllisch gelegenen Kiesschacht in Güsten soll eventuelle eine öffentliche Badestelle eingerichtet werden. Engelbert Pülicher

Güsten - Der Kiesschacht in Güsten ist für Sonnenhungrige und Badefreunde schon lange kein Geheimtipp mehr. Idyllisch gelegen und mit guter Wasserqualität ausgestattet tummeln sich nicht selten bei hochsommerlichen Temperaturen zig Menschen dort, die sich abseits von überlaufenden Badeanstalten erfrischen wollen.

Baden illegal

Das Problem: Das Baden im Kiesschaft ist illegal und nicht erlaubt. Schon seit Jahren versucht die Links-Fraktion des Güstener Stadtrates das Gewässer wieder mit einem öffentlichen Status zu versehen. Und hat jetzt einen Teil der Kommunalpolitiker des Eisenbahnerstädtchen davon überzeugt, abzuwägen, unter welchen Rahmenbedingungen dies möglich sein könnte. Favorisiert wird dabei die Errichtung einer Badestelle, die aber nur auf „eigene Gefahr“ genutzt werden kann. Denn Güsten ist nicht in der Lage, ein offizielles Freibad zu betreiben. Für ein solches wären Eintrittskassierung, der Einsatz von Rettungsschwimmern und anderes erforderlich. Das kann sich die Stadt angesichts der angespannten Haushaltssituation nicht leisten. Und selbst eine freie Badestelle gibt es nicht zum Nulltarif. So müsste Güsten für monatlichen Kontrollen des Wasserqualität aufkommen.

Unklarheiten

Dagegen spricht, dass niemand es einzuschätzen mag, wie hoch der Verunreinigungsgrad des Geländes ansteigen wird und ob und in welcher Form die Stadt Toiletteneinrichtungen vorhalten müsste. Ungeklärt ist auch noch, inwieweit die Stadt im Falle eines Badeunfalles zur Verantwortung gezogen werden könnte. Nach Klärung dieser Dinge wollen sich die Kommunalpolitiker dann endgültig dazu positionieren, ob es eine Badestelle am Kiesschacht geben wird.

Damit könnte sich der Traum des ehemaligen Kiesschacht-Förderverein doch noch erfüllen, der um die Jahrtausendwende angetreten war, den See schnellstmöglich als Badegewässer wiederzubeleben. Doch der Verein biss sich die Zähne an Stadtrat und den Vorschriften aus. (mz)