Kita-Notbetreuung Gruppen für Kita-Notbetreuung im Raum Bernburg wachsen von fünf auf zwölf Kinder: Anspruch auch für Alleinerziehende
Bernburg - Ab sofort ist es laut jüngstem Erlass des Landessozialministeriums zur Notbetreuung in Kitas und Tagespflegestellen möglich, bis zu zwölf Kindergartenkinder in einem Raum zu betreuen. Das teilte die Kreisverwaltung mit. Statt zwei Kindern im Kindergartenalter könne es auch ein Krippenkind sein. Bislang war die Zahl auf fünf Jungen und Mädchen je Betreuungsraum gedeckelt.
Fast 3.000 Anträge auf Notbetreuung liegen beim Salzlandkreis vor
„Damit entspannt sich die Lage einigermaßen“, begrüßt Landrat Markus Bauer (SPD) die vorsichtige Lockerung im Sinne der Familien, der Einrichtungen und auch seiner Verwaltung.
Es sei wichtig, berufstätigen Eltern Angebote zu unterbreiten, damit sie ihrer Arbeit wieder nachgehen und Geld verdienen können. „Wir waren zwischenzeitlich an unsere Grenzen gestoßen.
Die Plätze zur Notbetreuung wurden knapp und auch der organisatorische Aufwand war groß, den vielen Elternanträgen unter Einhaltung aller Vorgaben gerecht werden zu können“, sagt Anke Meyer, zuständige Fachbereichsleiterin beim Salzlandkreis.
Bis Anfang dieser Woche waren 2.902 Anträge auf Notbetreuung im Rahmen der Corona-Pandemie eingegangen. Derzeit werden rund 15 Prozent aller 12.588 Kitaplätze im Salzlandkreis genutzt. 1.914 Mädchen und Jungen im Alter von bis zu zwölf Jahren besuchen Krippe, Kindergarten oder Hort. Etwas höher ist die Auslastung in den Kitas der Stadt Bernburg mit 211 Kindern (18,3 Prozent), wie Sozialdezernent Paul Koller auf MZ-Anfrage mitteilte.
Es reicht, wenn Mutter oder Vater einem systemrelevanten Job nachgehen
Anspruch haben Kinder von Eltern in Schlüsselberufen. Es reicht, wenn Mutter oder Vater einem systemrelevanten Job nachgehen. Ab kommenden Montag, 4. Mai, dürfen laut einer Ankündigung des Landes dann alle Alleinerziehenden ihre Sprösslinge wieder betreuen lassen.
Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) war angesichts der verschwindend geringen Infektionszahlen in der Landeshauptstadt mit dieser Maßnahme vorgeprescht, nun zieht das Land zeitnah nach. Paul Koller geht davon aus, dass die Kita-Auslastung in Bernburg nächste Woche wieder auf über 30 Prozent ansteigt.
„Wir sind auf einem guten Weg, wie das Land das schrittweise macht“, lobt er. Die Erzieherinnen seien in den vergangenen Wochen nicht kürzer als sonst arbeiten gegangen, weil die Aufteilung in kleine Fünfergruppen entsprechenden Personalbedarf erforderte.
Angesichts des ausgedehnten Anspruchs auf Alleinerziehende weist Anke Meyer aber darauf hin, dass von der Notbetreuung nur dann Gebrauch gemacht werden sollte, wenn eine private Absicherung nicht gewährleistet ist, beispielsweise durch Familienangehörige, flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice. (mz/tad)