Brandschutz-Geschichte Freiwillige Feuerwehr Altenburg wurde 1907 gegründet: Im Stadtarchiv Bernburg wurden Dokumente gefunden

Altenburg - Es ist gar nicht so lange her, da haben die Altenburger Feuerwehrleute 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Altenburg gefeiert. Kurz darauf war die Feuerwehr plötzlich 110 Jahre alt. Wie man in Monaten 20 Jahre altern kann, wissen sicher so manche Eltern, wenn der Nachwuchs mal so richtig aufdreht. Doch eine Institution?
Nun, das sei ganz einfach, sagt Hubert Grey. „Wir hatten lange Zeit nur einen Hinweis auf eine Erwähnung der Feuerwehr im Jahr 1927. Darum haben wir das als Gründungsjahr angenommen. Andere Beweise oder Nachweise hatten wir nicht“, sagt der langjährige Leiter der Feuerwehr.
„Es war einfach ein Zufall. Als die Fußballer im Archiv in Bernburg für ihren Verein etwas suchten, stießen sie auf Dokumente und die lassen keinen Zweifel zu, dass die Altenburger Feuerwehr 1907 gegründet worden ist.
Im Stadtarchiv Bernburg fanden sich Belege für Gründung der Feuerwehr 1907
Es ist ein mit einem amtlichen Siegel versehenes Dokument und es sind weitere Zeitzeugnisse dabei“, so Grey, der diese wichtigen Dokumente auch bei der Einweihung der Fahrzeughalle für die Altenburger Ortswehr am Samstag zeigte und Fragen beantwortete.
Es gab damals einen Aufruf an die Altenburger Bürger. Anlass war die Gründung einer Feuerwehr zum Schutz von Hab und Gut der Dorfbewohner. Zu dieser Zeit war Altenburg ein eigenständiges Dorf. Über 40 Einwohner trugen sich in eine Liste ein.
29 waren es schließlich, die zu den Gründungsmitgliedern zählten. Von 1973 bis 2008 hatte Grey hier die Fäden in der Hand. Nun ist der 72-Jährige aber immer noch dabei und guckt als Rentner immer mal nach dem Rechten. Das hilft den aktiven Feuerwehrleuten, dass sie immer ein einsatzbereites Fahrzeug vorfinden.
Früherer Wehrleiter Grey präsentierte Zeitzeugnisse anlässlich der Einweihung der Fahrzeughalle
Dass die Halle gebaut worden ist, sieht Grey als Erfolg und ein Zeichen für die gute Arbeit der Wehrleute. „Wir kamen uns als Ortsteil Nienburgs immer vor wie das fünfte Rad an der Kolonne. Immer bekamen wir nur alte Technik. Bis in die 90er Jahre war es ein B1000, der eigentlich Schrott war, als man ihn bekam. Er wurde fit gemacht.
Einen T3, den wir nach der Wende hatten und den wir bis vor gut zehn Jahren auch nutzten, haben wir vom Schrott geholt und selbst aufgebaut“, so Grey. Vor gut zehn Jahren aber kam das jetzige Einsatzfahrzeug, 16 Aktive zählt die Wehr.
Als Grey 1973 Wehrleiter wurde, war er der einzige, der sich quasi selbst unterstellt war. Nach und nach kamen dann mehr dazu und auch eine Frauenwehr gab es zeitweise. „Wenn die junken Määchen dann älter wurden, heirateten sie und waren weg“, nennt Grey einen der Gründe, warum sich die Frauengruppe auflöste. (mz)