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Fische sterben im Altarm der Saale

Von Susanne Bernstein 06.08.2008, 16:44

Großwirschleben/MZ. - Nach Informationen der Behörde wurden allein im Zentrum des Angelgewässers 100 tote Fische gezählt. Darunter Karpfen, Hechte, Plötzen und Brassen, auch große Exemplare. Von einer Umweltverschmutzung als Ursache für das Sterben gehe man aber nicht aus. Einleitungen in das Gewässer wurden nicht festgestellt, auch der pH-Wert, sowie Nitrat und Nitritwert waren nach Auskunft der Behörde nicht auffällig.

"Ich schätze, das sind sechs Zentner tote Fische", sagte Uwe Christmann, der am Mittwoch mit dem Abfangen der noch lebenden Tiere beauftragt war. Grund für das Fischsterben sei Sauerstoffmangel, sagt Christmann. Während der vergangenen Hitzeperiode habe sich das flache Gewässer sehr erwärmt, wodurch die Algen stark gewachsen sind. Der Wasserstand in dem Gewässer, das keinen Zulauf hat, ist zu niedrig. Das führt dazu, dass die größeren Fische mit dem Rücken aus dem Wasser ragen, während sie mit dem Bauch am Grund aufsetzen.

Christmann und seine drei Helfer haben die Tiere mit dem so genannten elektronischen Fischen gefangen. Mit einem speziellen Fangnetz wird Strom ins Wasser geleitet. Die Fische werden damit in ein elektrisches Feld ans Boot heran gelockt. Angeln mit Strom hört sich brutal an, ist aber laut Christmann eine schonende Fangmethode. Denn die Fische werden durch den Strom nur kurz betäubt und kommen schon nach weniger Zeit wieder zum Bewusstsein und können lebend entlassen werden.

Ein Passant war auf das Fischsterben in dem abgeschlossenen Anglergewässer aufmerksam geworden und hatte sich daraufhin an die Untere Fischereibehörde gewandt.