1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Feuerwehr in Latdorf : Feuerwehr in Latdorf : Raus aus der Enge

Feuerwehr in Latdorf  Feuerwehr in Latdorf : Raus aus der Enge

Von Andreas Braun 19.10.2016, 15:24
Am Thälmannplatz ist es eng. Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht nur unter einem Carport.
Am Thälmannplatz ist es eng. Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht nur unter einem Carport. Engelbert Pülicher

Latdorf - Die Feuerwehr in Latdorf steht vor einem Umzug. Das alte Gerätehaus am Thälmannplatz wird in den nächsten Wochen geräumt werden. Das neue Domizil wird eine Industriehalle am Sportplatz. Hier wird nur noch ein Spezialaufstrich auf den Fußboden aufgebracht, der den Boden rutschfest macht. Dann kann die Halle genutzt werden. Die anderen Räume und das Außengelände sind bereits übergeben.

Die Diskussionen über den Umzug in die Halle gehen schon eine ganze Weile, denn das alte Gerätehaus war eigentlich gar nicht zumutbar, so Susan Falke, Bürgermeisterin von Nienburg. Es war sogar schon recht abenteuerlich, wenn die Feuerwehrleute im Nienburger Ortsteil zum Einsatz ausrücken mussten. „Die Halle ist klein. Wenn das Fahrzeug aus dem Gebäude manövriert wurde, war das gefährlich für die Feuerwehrleute, die sich ihre Einsatzkleidung in der gleichen Halle anziehen mussten. So wenig Platz war dort“, begründet die Bürgermeisterin, warum es dringend erforderlich war, das zu ändern.

Finanzielle Abwägungen

Doch ein Um- und Ausbau wäre von den Kosten einem Ersatzneubau gleichgekommen. „Es wären an die 640.000 Euro an Investitionen zusammengekommen“, so Susan Falke. Andererseits sei man in der Pflicht, die Aufgaben der Feuerwehren abzusichern. Ein anderes Gebäude in der Ludwig-Franze-Straße wäre ebenfalls nur mit erheblichen finanziellen Mitteln umzubauen gewesen. Bei dem Kostenumfang von 640.000 Euro kommt es nach Berechnungen der Stadt zu einer monatlichen Belastung von 5.400 Euro für die Tilgung des Kredites bei einer Laufzeit von zehn Jahren.

Die sei quasi vorgegeben, da man in dem Stark-II-Programm sei, was Hilfen durch das Land beinhaltet. „Derzeit gibt es keine Richtlinie für Förderungen. Wir müssten die gesamte Summe als Kredit aufnehmen. Brandschutz und Hilfeleistungen obliegen der Kommune. Wir müssen eine leistungsfähige Feuerwehr aufstellen. Dazu gehört auch ein Gerätehaus mit Sanitäranlagen und Umkleidemöglichkeiten.“

Nun hat sich eine andere Möglichkeit ergeben. Die Industriehalle am Sportplatz wurde von der Firma nicht mehr benötigt. „Wir sind in Verhandlungen mit der Firma getreten und haben eine Einigung erzielt“, so Susan Falke. Es ist die Firma Jaze. Das steht für Jaeger und Zellmer, eine Firma, die unter anderem Gewerbeflächen erschließt und vermietet oder Flächen verkauft. Die Stadt wird etwa acht Jahre lang monatlich ca. 3.700 Euro zahlen. 80 Prozent davon werden auf den Kaufpreis angerechnet. Das restliche Geld fließt in die Unterhaltung des Gebäudes.

„Wir haben somit keine Kosten für Instandhaltung in diesem Zeitraum. Die Räume sind komplett eingerichtet. Es gibt Schulungs- und Sanitärräume. Hier haben beide Fahrzeuge Unterstellmöglichkeiten. Kinder- und Jugendwehr haben hier ebenfalls Platz. Es ist für uns ein Glücksfall“, schätzt Susan Falke ein. (mz)

Viel Platz und alles eingerichtet: Das neue Domizil der Feuerwehr Latdorf.
Viel Platz und alles eingerichtet: Das neue Domizil der Feuerwehr Latdorf.
Pülicher