Existenzgründung Existenzgründung in Bernburg: Neue Pächter in alter Autowerkstatt

Bernburg - Nein, auch wenn offiziell der 11.11. Startdatum für Oliver Liebefinke ist. Mit Narretei hat das nichts zu tun, was er mit Kumpel und Geschäftspartner Marc Bürger auf die Beine stellt. Liebefinke hat eine Autowerkstatt an der Luisienstraße in Bernburg vom Vorgänger Dieter Wagner übernommen und Bürger bietet einen Spot- und Smartservice an. Das heißt, kleine Beulen und Lackschäden werden repariert. Marc Bürger ist mit diesem Service schon seit gut vier Jahren im Geschäft. Nun expandiert er - passend dazu ist die Werkstatt nur ein Grundstück weiter. „Es hat sich angeboten, als wir von der Möglichkeit erfuhren, die Werkstatt zu übernehmen“, sagt Oliver Liebefinke.
33-Jähriger aus Bernburg ist staatlich anerkannter Techniker
Der 33-Jährige hat Kfz-Mechatroniker bei Toyota an der Kalistraße gelernt. Im vergangenen Jahr hat er sich zum staatlich anerkannten Techniker qualifiziert. Damit hatte er auch die Berechtigung, eine Firma zu gründen.
„Wir dürfen uns nicht Meisterwerkstatt nennen. Das geht nur, wenn man wirklich seinen Meisterbrief in der Tasche hat. Das ist auch ein Ziel. Aber derzeit nicht aktuell“, sagt der Existenzgründer.
Dabei hatte Liebefinke eigentlich etwas ganz anderes vor. „Ich wollte als Techniker eigentlich in die Forschung und Entwicklung der Automobilindustrie einsteigen.“ Doch nach nur zwei Wochen Suche nach einem Job auf dem Gebiet kam im vergangenen Jahr für den 33-Jährigen das Angebot, die Werkstatt zu übernehmen. „Da habe ich mich mit Marc beraten und er hat gesagt, er bietet seinen Service mit an. Da habe ich zugesagt“, so Liebefinke.
Beide haben eine Beziehung zu dem Vorbesitzer Dieter Wagner, der hier über lange Jahre eine Werkstatt hatte und somit waren der Übergang und das Fortführen der Werkstatt an alter Stelle mit neuen Pächtern doch recht locker und reibungslos.
Marc Bürger hat den Beruf Lackierer gelernt. Da er den Meisterbrief, den er ebenfalls für die kommenden Jahre ins Auge fasst, noch nicht in der Tasche hat, kann er zwar sein Handwerk ausüben, aber nur auf Reparaturen beschränkt.
Doch das, so sagt der 28-Jährige, reiche aus. Denn die häufigsten Schäden sind eben diese kleinen Rempler auf Parkplätzen, die dann unschöne Kratzer oder kleine Beulen hinterlassen. Das sei meistens ärgerlich. „Dafür muss man aber keine Unsummen ausgeben. Meist kann die Beule rausgezogen werden und der Lackschaden lässt sich dann auch schnell ausbessern, ohne dass man sieht, dass daran gearbeitet worden ist“, so der junge Mann.
An der Luisienstraße soll es fair zugehen
Was sich die beiden auf die Fahnen geschrieben haben, ist fair mit den Kunden umzugehen. „Wenn wir einen Preis gesagt haben, dann wird die Reparatur auch nicht teurer. Sollten wir was übersehen haben, geht das auf unsere Kappe. Das können wir ja dem Kunden nicht aufbürden“, so Bürger.
Das sei möglich, weil es ja nur die eigene Zeit sei, die dann drauf gehe, sagt er weiter. „Unser Pech, wenn wir vorher nicht genau genug geguckt haben“, meint der Lackierer, der seinen Job in einer Bernburger Autolackiererei gelernt hat.
Und noch eine Idee haben die beiden. Es gebe ja viele Berufspendler, die außerhalb von Bernburg arbeiten. „Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, dass sie das Auto nachmittags oder abends am Freitag vorbeibringen und es am Sonntag wieder abholen“, so Bürger.
So eine Werkstattneueröffnung muss nach Ansicht von Liebefinke auch ordentlich gefeiert werden. Darum laden er und sein Partner am Freitag, 9. Dezember, zu einer großen Party in die Luisenstraße 1 ein. 14 Uhr geht es los. Von Grillen bis Bodypainting ist alles dabei. (mz)