Erst "Ludmila Mode" und nun auch "Bonita". Erst "Ludmila Mode" und nun auch "Bonita".: Beginnt jetzt das große Boutiquensterben?

Bernburg - Ist es nur der Anfang? In Bernburg sind die Sorgen um die Modeboutiquen in der Innenstadt groß. Vor allem, weil nun auch „Bonita“ an der Lindenstraße mit Rabatten in den Schaufenstern wirbt. „Alles muss raus!“, heißt es da. Nicht, um Platz für die Frühjahrsmode zu schaffen, sondern weil das Geschäft kurz vor der Schließung steht.
Die seit Jahren kriselnde Mode-Marke Bonita wird ihre Filiale auf dem Bernburger Boulevard zum Jahresende schließen. Das teilt der Konzern am Mittwoch in einer Stellungnahme mit. Das sei Teil eines Sanierungskonzeptes des Anfang September begonnenen Insolvenzverfahrens, in dessen Folge über 200 der europaweit rund 600 Filialen geschlossen werden sollen. Darunter unter anderem auch die Filiale im Dessauer Rathauscenter.
Räumungsverkauf hat begonnen
Mit dem Abschied hat nun der Räumungsverkauf begonnen. Betroffen ist das gesamte Sortiment, die Rabatte gelten, solange der Vorrat reicht. Im Angebot ist nach eigenen Angaben vor allem Damenmode für Frauen ab 50 Jahren. Bonita gehört zur ebenfalls angeschlagenen Tom Tailor Group, die die Kette im Jahr 2012 übernommen hatte. Das Geschäft kam in den vergangenen Jahren aber nie richtig in Schwung, 2018 scheiterte ein Verkauf an das niederländische Unternehmen Victory und Dreams.
Mit der Schließung von Bonita fällt für die Frauen ein weiterer Anlaufpunkt für Bekleidung in Bernburg weg.
Entwicklung macht Sorgen
Erst Ende September hatte sich Ludmila Hermann mit ihrer Boutique „Ludmila Mode“ an der Auguststraße verabschiedet. „Diese Entwicklung macht mir schon Sorgen“, sagt Bernburgs Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich. Als Ursache sehe er aber nicht die Pandemie: „Corona beschleunigt aber diese Entwicklung“, so Dittrich weiter. Die neuerliche Schließung schwäche natürlich die Innenstadt und das sei sehr bedauerlich.
(mz)