Erbsensuppe als Geschenk
BERNBURG/MZ. - Herzhafte Erbsensuppe mit Bockwurst köchelte in dem transportablen Riesenkochtopf. "Anfangs war es eine Idee den Bedürftigen am Heiligabend mit einer warmen Mahlzeit eine Freude zu bereiten. Nun ist es dabei geblieben", berichtet Rechtsanwalt Peter Arlt, der nun zum achten Mal die sichtlich dankbaren Menschen nach der Anzahl der Portionen fragte und die Schüsseln, Töpfe und Plastikbehälter zur anschließenden Befüllung in Empfang nahm.
Eine bedürftige Bernburgerin ließ sich ihren Topf gleich mit vier Portionen füllen. "Es ist ganz prima, dass uns solch ein Essen angeboten wird", erzählte sie und erklärte zudem, dass sie die kostenlose Mahlzeit dazu nutzen wolle, um gemeinsam mit ihrer Familie den Weihnachtsabend festlich zu begehen. Derselbe Grund bewog auch viele andere sich vor der Gulaschkanone in die lange Schlange einzureihen.
Insgesamt 200 Portionen hatten Arlt und Brauser vorbereitet. "Genauso viel, wie reingeht", meinte der Rechtsanwalt, der die Würstchen spendierte. "Es ist uns wichtig, am Heiligabend den Leuten etwas zukommen zu lassen, denen es nicht so gut geht", fügte der Anwalt hinzu. Dafür arbeitete das Duo zuvor eng mit der Stadt Bernburg zusammen, die gezielt die Menschen zu jenem Mittagsschmaus einlud, die wirklich bedürftig sind. Es solle genau dort ankommen, wo es wirklich nötig ist, nannte Arlt den Anspruch für die außergewöhnliche, nun schon zur Tradition gewordene Wohltäteraktion. Jahr um Jahr wird diese mehr angenommen. "Das bestätigt uns und deshalb machen wir auch weiter", versprach der Rechtsanwalt. Von diesem essbaren Weihnachtsgeschenk profitierten auch die im Wolfgangstift lebenden 29 Obdachlosen. Auch für sie gab es jeweils eine Portion. "Die Erbsensuppe ist für die Herren der Höhepunkt des Heiligabends", sagte Monika Henschel, die Sozialbetreuerin im Wohnheim, die den kränkelnden Bewohnern die Portionen sogar bis auf ihre Zimmer brachte.