Enttäuschung in Aderstedt Enttäuschung in Aderstedt: Irgendwann mit dem Gestank leben?

Aderstedt - Nein, das wollten die Aderstedter zum Thema Gestank in Aderstedt nicht hören.
Ortsbürgermeister Mike Franzelius hatte am Dienstagabend diesen Punkt beendet und dabei keine glückliche Formulierung gewählt, fanden die Aderstedter, die sich über den Gestank beklagen.
„Es wird im Sommer eine Messung der Luft am Schacht geben. Wenn alle gesetzlichen Grenzwerte unterschritten sind, dann muss sich mit dem Gestank abgefunden werden. Mehr bleibt dann nicht übrig“, sagte er.
Enttäuschung in Aderstedt: Nicht gesundheitsgefährdend
Vermutet wird, dass aus dem Schacht des Steinsalzwerkes, aus dem in der Nähe von Aderstedt Abluft aus der Grube in die Luft geblasen wird, der Geruch kommt.
Der Ursache sollte in einer Einwohnerversammlung auf den Grund gegangen werden. Franzelius’ Äußerung sorgte für Unmut.
„Ich hätte da mehr erwartet. Das ist keine Option für uns. Ebenso wenig, wie wegzuziehen. Der Gestank muss aufhören“, zeigte sich Steffen Ellert enttäuscht.
Zwar sei man etwas beruhigt, dass Esco-Werkleiter Markus Cieslik und Thomas Wolperding, Leiter der Produktion und Technik unter Tage, versicherten, dass die Abluft und auch die Stäube, die hier mit ausgestoßen werden, nicht giftig und nicht gesundheitsgefährdend seien.
Enttäuschung in Aderstedt: Der Ursache nicht näher gekommen
Doch der Ursache für den Gestank komme man damit nicht näher, sagte auch Detlef Nelke, ebenfalls vom Gestank betroffen.
Dabei wurden von den Esco-Leuten Vorschläge der Aderstedter, ob es vielleicht helfe, wenn die Abgase höher in die Luft geblasen werden, nahezu ignoriert.
Die Aderstedter erhofften sich, dass dann die Abluft, die in der Grube durch Sprengungen, Einlagerungen von Abfällen und Dieselabgasen entsteht, sich in höheren Luftschichten verdünnen und anders verteilen, so dass sie keine Belästigung mehr darstellt.
„Wenn ich abends später nach Hause komme und mich mit einem Bier auf die Terrasse setzen will, geht das nicht“, so Nelke.
Enttäuschung in Aderstedt: Größter Gestank ab Mitternacht
Das deckt sich zeitlich mit den Beobachtungen von Ellert. Der Landwirt ist im Sommer, wenn der Geruch am intensivsten ist, lange auf dem Feld. Meist kommt er nach Mitternacht nach Hause.
„Der größte Gestank ist von Mitternacht bis etwa 3 Uhr - und das nicht nur vereinzelt. Das muss doch einen Grund haben“, macht er deutlich, dass er eben diesen geklärt haben will.
Wolperding machte deutlich, dass es keine geruchsfreie Grube gebe. In Bernburg komme hinzu, dass hier eine Unter-Tage-Verwertungsanlage mit dem Partner Aurec betrieben werde.
Gerüche waren vorher erträglicher
Seit zwei Jahren werde auch in den Schacht bei Ilberstedt eingelagert. Seitdem stinke es verstärkt, beklagen die Aderstedter und die Belästigung nehme auch ständig zu.
Gerüche habe es auch vorher gegeben, aber die seien erträglich gewesen. Die Abfälle haben für Esco nicht nur einen wirtschaftlichen Aspekt.
Sie würden vom Werk benötigt, um die Schächte zu verfüllen und zu stabilisieren, damit es zu keinen Absenkungen komme. Es erfolgten jährlich Kontrollen der Luft am Ort der Einlagerungen. (mz)