Elektromobilität Elektromobilität: Tanken am Baumarkt

Bernburg - Sie dürfen anrollen - die Fahrzeuge, aus denen keine schwarze Rußwolke mehr aus dem Auspuff raucht. Die Stadt Bernburg rüstet sich derzeit für die nächste Generation Fahrzeuge - die Elektro-Autos.
„Allein in diesem Jahr sind schon drei neue Zapfsäulen entstanden, eine weitere wird bis Jahresende noch gebaut“, sagt Stadtwerkegeschäftsführer Gerald Bieling. Bei der Auswahl der Standorte haben sich die Verantwortlichen des Bernburger Energieunternehmens vor allem auf größere Einkaufszentren orientiert.
Tanken, während man einkauft
So können E-Auto-Besitzer bereit jetzt auf dem Parkplatz am Pep-Markt ihre Fahrzeuge tanken, genauso wie am Hagebaumarkt am Zepziger Weg, ganz bequem während sie einkaufen. Aber damit nicht genug. Selbst Gäste, die ihre Angehörigen im Ameos-Klinikum besuchen, können künftig die Besuchszeit nutzen, um ihr E-Fahrzeug auf dem Parkplatz mit Strom zu versorgen.
In diesen Genuss werden an vierter und letzter Stelle auch die Besucher der Stadt kommen, die ihre Autos auf dem Parkplatz unterhalb des Schlosses abstellen. Dieser soll bis Jahresende fertig sein, genauso wie die dortige Zapfsäule.
Vorerst ist das Tanken sogar kostenlos
Vorerst ist das Nachladen sogar kostenlos, so Bieling. Das hat gleich zwei Gründe. Zum einen gibt es derzeit in Bernburg eine überschaubare Anzahl von Elektrofahrzeuge, etwa 15 an der Zahl. Zum anderen müssten die Stationen erst mit einem Bezahlsystem aufgerüstet werden. Nach Angaben der Stadtwerke wird es wahrscheinlich auf eine App hinauslaufen, mit der man künftig bezahlen kann.
Die Stadt Bernburg ist dabei Vorreiter in der Region. Schaut man zu den Nachbarn in Aschersleben oder Köthen hinüber, sieht es mit E-Tankstellen mau aus. „Meines Wissens gibt es dort jeweils zwei“, so Bieling.
„Wir müssen mit der Zeit gehen“
In Quedlinburg wird derzeit sogar erst über die Standortwahl einer ersten diskutiert. „Wir müssen mit der Zeit gehen“, begründet Bieling den Vormarsch. Schließlich wird der Bau solcher Zapfsäulen derzeit noch mit 40 Prozent gefördert. In zwei Jahren könne das schon ganz anders aussehen.
Schließlich sollen dann auch mehrere neue Elektroautos von deutschen Autobauern auf den Markt kommen. Die Stadtwerke selbst gehen bereits mit gutem Beispiel voran und haben im eigenen Bestand bereits E-Autos. Aber auch noch einige mit Erdgasantrieb. Kein Wunder, schließlich betreiben die Stadtwerke Bernburg auch noch drei Erdgastankstellen, an denen die langlebigen Fahrzeuge betankt werden. Genauso wie ein Großteil der Busflotte von der Kreisverkehrsgesellschaft.
Vier Zapfsäulen sind erst der Anfang
Perspektivisch wird laut Bieling aber auch dort über die Anschaffung von Elektrobussen nachgedacht. Darum ist die rund 60.000 Euro teure Investition für die vier Zapfsäulen, zum Teil sogar mit besonders schneller Gleichstromladung, nur der Anfang.
Im kommenden Jahr planen die Stadtwerke sogar noch sechs weitere Anlagen. Die sollen sich dann unter anderem an die Einpendler nach Bernburg richten, die ihre Fahrzeuge bequem auftanken können, während sie arbeiten. (mz)