Direktkandidaten im Wahlkreis 21 Direktkandidaten im Wahlkreis 21: Jürgen Weigelt tritt für die CDU an

Bernburg - Seinen Tee trinkt er am liebsten schwarz. Und auch in politischer Hinsicht verbindet Jürgen Weigelt viel mit dieser Farbe. Als CDU-Mitglied agiert der gebürtige Bernburger seit 2006 im Landtag für seine Heimatstadt. Bis vor vier Jahren war er zudem im Ausschuss für Bildung, Wissenschaft und Kultur tätig.
Gerade im Bildungswesen sieht der 66-Jährige Handlungsbedarf. So müsse das Image der Sekundarschulen besser werden. Denn eine Berufsausbildung ohne Abitur, aber mit hohem praktischem Anteil und theoretischer Grundlage sieht Weigelt weiterhin als Chance: „Das duale Ausbildungssystem ist kennzeichnend für Deutschland und die Jugendarbeitslosigkeit daher niedrig“. Ein guter Schulabschluss der Sekundarschule dürfe daher nicht zu sehr als Abgang von einer Restschule stigmatisiert werden.
Und warum CDU? Zur Partei bekennt sich der Verfahrenstechniker und Archäologe mit Leidenschaft: „Sie ist wertkonservativ. Das entspricht meiner menschlichen und politischen Überzeugung.“ Bevor er Mitglied der CDU wurde, besuchte er auch Veranstaltungen anderer Parteien, wie der SPD. Ausschlaggebend für seinen Eintritt in die CDU war damals die klare Haltung zur Wiedervereinigung nach der Wende. Und heute? Im Augenblick sei sie die einzig erkennbar große Volkspartei, die auch breite Ansichten im Programm zusammenfasse.
Der gebürtige Bernburger wurde 1949 geboren und arbeitete als Verfahrenstechniker, Archäologe und Museumsdirektor. Seit 2006 sitzt Jürgen Weigelt für die CDU im Landtag. Der Politiker ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ehrenamtlich ist der 66-Jährige unter anderem im Stadtrat tätig sowie im Kulturausschuss des Salzlandkreises.
Die aktuelle Flüchtlingssituation bewertet Jürgen Weigelt als Kind vertriebener Schlesier: „Damals sind Tausende in Bernburg gelandet und nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen worden. Dennoch ist aus dieser und meiner Generation etwas geworden“. Die gleiche Hoffnung habe er deswegen auch für die jetzigen Flüchtlinge. Unter der Voraussetzung, dass sie sich integrieren: „Ich verlange, dass jene, die dauerhaft bleiben können, die Sprache lernen und auf dem Grundgesetz agieren“ fordert der Politiker. Die Religionsfreiheit müsse natürlich gewahrt werden. Eine Moschee in Bernburg halte der Politiker daher in Zukunft nicht für ausgeschlossen, allerdings ist er gegen keine vollkommene Verschleierung der Frauen: „Ich fordere, dass die Religionsausübung nicht über das Grundgesetz gestellt wird“, so Weigelt. Als konservativer Christ hält der CDU-Politiker auch die derzeitige Gesetzgebung für Homosexuelle richtig, die eine rechtliche Gleichstellung mit der heterosexuellen Ehe derzeit verhindert: „Für eine völlige Gleichstellung bin ich nicht. Ich denke, die Ehe ist in ihrer traditionellen Form jene, aus der auch Kinder entstehen“. Gleichzeitig positioniert sich der 66-Jährige deutlich gegen jegliche Diskriminierung von Homosexuellen. Er findet nicht, dass diese zwei Ansichten im Widerspruch stehen.
Was speziell in Sachsen-Anhalt gut funktioniere, sei seiner Meinung nach die Finanzpolitik der vergangenen zehn Jahre. Sie müsse in dieser Form fortgeführt werden: „Wir schreiben wieder schwarze Zahlen.“ Und ohne die solide Haushaltsplanung der CDU und dem SPD-Finanzminister wäre das nicht möglich gewesen, meint er. Allerdings kommen auch 50 Prozent der Gelder von außerhalb, durch den sogenannten Länderfinanzausgleich: „Dieser wird 2019 neu geordnet und dann wird auch der Solidaritätszuschlag wegfallen“, erklärt Weigelt. Daher sei es wichtig, sich nicht von Mehreinnahmen verleiten zu lassen. Inwiefern die Zahlen mit einem veränderten Länderfinanzausgleich und ohne Solidaritätszuschlag immer noch „schwarz“ sein werden, bleibt offen. Erst 2019 werden die Bürger wissen, ob diese Rechnung aufgeht. Die Landtagswahl wird zunächst zeigen, wie stark die CDU zukünftig mitbestimmen kann. Und das möchte Jürgen Weigelt im Interesse seiner Heimatstadt. (mz)