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Der Fuchsschwanz macht schlapp

Von Susanne Weihmann 16.10.2006, 15:38

Edlau/MZ. - Dazu hatte es sich spürbar abgekühlt. Fröstelnd standen die Teilnehmer des letzten Ausflugs mit den Pferden auf dem Sportplatz in Mitteledlau und warteten darauf, dass es endlich losgeht.

Manche mummelten sich auf den Kutschen dick in Decken ein, andere versuchten, sich mit Getränken aufzuwärmen. "Meine Adjutantinnen verteilen schon mal einen kleinen Begrüßungstrunk", verkündete Ronald Preibisch vom gastgebenden Reitverein Edlau, der den Tross der 23 Reiter und 22 Gespanne - sogar ein Sulky war dabei - anführen sollte.

Zwar haderte auch Master Preibisch etwas mit dem Wetter. "Aber zumindest für die Pferde ist das Wetter perfekt", meinte der Vorsitzende des Edlauer Reitvereins und blies mit seinem Horn zur Fuchsjagd, die hier allerdings nur eine Jagd nach dem Fuchsschwanz und eigentlich mehr ein vergnüglicher Herbstausflug ist. So zog das Halali daher auch in diesem Jahr wieder nicht nur passionierte Reiter an. Hoch zu Ross, verteilt auf Kutschen oder Kremser, ging es für die 83 Teilnehmer auf die 25 Kilometer lange Strecke in Richtung Golbitz und Dalena. Nach einer Rast am Kochmien, wo Ilka Reinecke und Margit Preibisch die hungrige (Menschen-)Meute mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone verköstigte, ging es weiter über Sieglitz, Schlettau und Gröbzig. In gut fünf Stunden waren die Teilnehmer zurück in Edlau, wo es dem Fuchs auf der Fuhnewiese an den Kragen beziehungsweise Schwanz ging.

Das begehrte Stück mussten sich in diesem Jahr zwei Leute teilen, denn der Schwanz machte schlapp: Während Achim Kretschmar aus Gröbzig hoch zu Ross nur einen Teil des Schwanzes erwischte, schnappte sich Gespannführerin Marion Rössler aus Berwitz den zweiten Teil.

Nach erfolgreicher Jagd wurden die Ereignisse des Tages abends im Vereinshaus in Hohenedlau vor dem Jagdgericht ausgewertet. Sehr zur Erheiterung des Publikums mussten die Verurteilten Übungen auf einer Pferdeattrappe vollführen oder ihre Reitkünste auf einem Besenstiel mit Pferdekopf demonstrieren. Dort war es den Beteiligten dann egal, welches Wetter draußen herrschte. Im Vereinshaus selbst war die Stimmung ausgelassen und das Klima dementsprechend gut.