Freizeit und Hobby Crüchern bei Bernburg: Holger Schneider eröffnet am ehemaligen Waldbad ein Angelgewässer

Crüchern - Autofahrern, die durch den Bernburger Ortsteil Crüchern unterwegs sind, dürfte das seltsame Ankerschild aufgefallen sein. Nein, es deutet nicht darauf hin, dass künftig Schiffe auf der dort gemächlich entlang verlaufenden Ziethe unterwegs sind.
Stattdessen soll es allen Anglern die Richtung weisen, die aus Richtung Poley zum neuen Forellenparadies in Crüchern wollen. „Es war schon immer ein Traum von mir, so etwas zu eröffnen“, sagt Betreiber Holger Schneider, der selbst seit mehr als 15 Jahren in seiner Freizeit die Angelrute auswirft.
Am Sonnabend (18. Mai) dürfen sich dann alle Angler in der Umgebung einen ersten Eindruck von der 6.000 Quadratmeter großen Anlage am Ortsrand von Crüchern machen.
Größere Eröffnungsfeier ist am Himmelfahrtstag geplant
„Wir werden ganz gemütlich ab 7 Uhr geöffnet haben“, sagt Schneider, eine größere Eröffnungsfeier mit einem Tag der offenen Tür ist dann zum Männertag am Donnerstag, 30. Mai, geplant. Dass sich der 55-Jährige ausgerechnet die Fläche in dem kleinen Dorf zwischen Bernburg und Köthen ausgesucht hat, ist kein Zufall.
Zum einen gibt es in der Region nur wenige angelegte Teiche, in denen Angler die für den Verzehr beliebten Forellen fangen können. Die nächsten befinden sich neben dem Forellenhof in Großpaschleben erst wieder im Mansfelder Land und Harz.
Für den Ur-Crücherner ist sein Forellenparadies außerdem eine Rückkehr in seine Vergangenheit. Denn genau an derselben Stelle, wo sich nun die Fische in den Teichen tummeln, betrieb seine Mutter in den 1970er und 1980er Jahren den Kiosk des damaligen Waldbades in Crüchern.
Schneiders Mutter betrieb den Kiosk im damaligen Waldbad in Crüchern
Das Waldbad wurde zwischen 1974 und 1994 betrieben und zog damals vor allem Kinder und Jugendlichen an heißen Sommertagen für eine Erfrischung an. Nach der Schließung war das Bad in den vergangenen Jahrzehnten sich selbst überlassen, bis Schneider die Idee mit dem Forellenparadies kam.
Nach dem Grundstückskauf von der Stadt Bernburg hat die Umwandlung vom Freibad zum Angelgewässer mehr als zwei Jahre gedauert. Entstanden ist auf der Fläche des damaligen Schwimmbeckens aber nicht nur ein See, sondern gleich daneben noch zwei weitere kleinere.
„Dort war früher die Liegewiese“, erinnert sich Schneider und zeigt auf das zweitgrößte Angelgewässer auf seinem Grundstück. In diesem können die Angler nicht nur Regenbogenforellen und Lachsforellen, sondern auch Goldforellen, Störe und Aale zum anschließenden Verzehr aus dem Wasser holen.
Am Kiosk gibt es Speisen und Getränke, Angelsachen können unter Holzraufen abgestellt werden
Wer es lieber bequemer mag, kann sich aber auch ein Fischbrötchen am dortigen Kiosk kaufen. „Oder Kaffee und Kuchen“, sagt Schneider. Denn hungern und dursten müssen die Angelfreunde auf seinem Grundstück natürlich nicht. Und sogar bei Regen brauchen sie ihr Equipment nicht einzupacken.
Denn zum Schutz wurden auch zwei Holzraufen aufgestellt. Die können natürlich auch unerfahrene Erstangler nutzen. Denn auch wer noch keinen Angelschein hat, darf im Angelparadies zur Leihrute greifen. „Wenn ein Fisch am Haken ist, übernehmen wir dann das Herausholen und ordnungsgemäße Töten“, erklärt Schneider.
Um noch mehr Interessenten für den Angelsport zu finden, ist zukünftig sogar geplant, dass man auf dem Gelände in Crüchern seinen Angelschein absolvieren kann. Aber auch sonst haben die Betreiber noch einiges vor. Zum Beispiel besondere Veranstaltungen für Familien.
Zudem ist auch ein Internetauftritt und eine Facebook-Seite über das Forellenparadies geplant, in dem sich die Besucher über Aktuelles informieren können. Vielleicht auch, wann die Fische besonders gut anbeißen. Da muss Schneider die Euphorie aber bremsen, denn: „Es ist zwar jeder Tag ein Angeltag, aber nicht immer ein Fangtag.“
Geöffnet ist das Forellenparadies Crüchern ab Samstag, 18. Mai, täglich von 7 bis 22 Uhr. Pro Rute kostet der Eintritt 20 Euro. (mz)

