Bunte Vehikel auf der Wipper
Güsten-Osmarsleben/MZ. - In diesem Jahr feiert Osmarsleben sein Heimatfest bereits zum 160. Mal.
Insgesamt 14 Badewannen-Kapitäne schipperten mit ihren Mannschaften die Wipper entlang. "Ich habe noch nicht erlebt, dass einmal ein Thema doppelt aufgetaucht ist", meinte Rosemarie Stemmler vom veranstaltenden Dorfclub. Gespannt wurden kurz nach 10 Uhr die ersten Gefährte erwartet, als Thoralf Rüger als erster in einer blau-grünen Wanne mit bloßen Händen vorbeipaddelte. Er saß im Gegensatz zu den nachfolgenden Startern noch in einer richtigen Wanne.
"Die ersten Osmarslebener" nannten sich Thomas und Katharina Huhnstock, die neben ihrer Tochter Pauline noch Gundel Schulz und Lea Matern in ihr Schlauchboot geladen hatten. In Felle gekleidet wie Neandertaler zog die Gruppe an den Besuchern vorbei. Am Vortag hatte Pauline den Schießwettbewerb mit dem Luftgewehr bei den Kindern gewonnen.
Wasserbomben wurden auch geworfen. Die hatten zum Beispiel Tino Döhner und sein Sohn Niklas an Bord, genannt "Die Lipper-Wipper-Schiffer". Sie nahmen auf ihren Autoreifen manchmal die gesamte Breite des Bachlaufes ein. Hannes Dobritz heißt der Schützenkönig der Jugendlichen vom Adlerschießen. Er paddelte in einem Autoreifen zwei Namensvettern hinterher. "Relax, take it easy" nannte die Dobritz-Truppe ihr Objekt. Sie ließen es sich in Südsee-Manier mit Getränken aus der Kokosnuss gut gehen.
Am Sonnabend und Sonntag hatte anlässlich der 800-Jahr-Feier Osmarslebens auch der Heimatverein Güsten / Osmarsleben einen Stand auf der Festwiese am Anger aufgebaut. Gezeigt wurden Original-Schützenscheiben aus den Jahren 1926, 1934 und 1937, die Klaus-Peter Schütze vor Jahren aus einem alten Saal geborgen hatte.
Die Jugendlichen versammelten sich am Nachmittag zum traditionellen Adlerschießen mit der Armbrust. "Das ist reine Glückssache", meinte einer der Teilnehmer, als er versuchte, eine geeignete Flugkurve für seinen Bolzen zu finden.
Die Veranstalter hatten für das Heimatfest ein buntes Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Die Original Wippertaler spielten mit beliebten Schlagern auf, und die Linedancer aus Löderburg sorgten für Bewegung auf der Bühne. Für das Adlerschießen der Männer am Sonntagnachmittag hatten sich allein 36 Teilnehmer aus dem Ort angemeldet.