Brauch Brauch: Stammt die Idee aus Italien?
Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt die Idee, Liebesschlösser an Brücken zu ketten, aus Italien - auch wenn andere Quellen von China ausgehen. Vermutlich sollen Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in Florenz die Urheber des Brauchs sein. Zum Ende ihrer Ausbildungszeit befestigten sie die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an einem Gitter einer alten Brücke im Ort. Wahrscheinlich übernahmen das Verliebte in Rom und ketteten Schlösser an das Geländer der Milvischen Brücke.
Inzwischen gibt es auch in Deutschland zahlreiche Brücken, an denen Schlösser hängen. Berühmtestes Beispiel: die Hohenzollernbrücke in Köln, an der man schon nach einem freien Platz suchen muss. Nach aktuellen Schätzungen sollen dort rund 40 000 Schlösser hängen. Aber auch in anderen großen Städten Deutschland hat sich dieser Brauch unter den Liebespaaren etabliert. Inzwischen werden nicht nur Schlösser an Brücken angebraucht, sondern auch an Bänken in Gewässernähe. Zum Beispiel in Erfurt an der bebauten Krämerbrücke.
Oft sind in das Metall die Vornamen der Paare eingraviert. Sie sollen die Liebe der Paare ausdrücken. Damit sie ewig hält, werden die beiden zum Schloss gehörenden Schlüssel häufig von den Liebenden von der Brücke aus in den Fluss geworfen, damit der Verschluss für immer und ewig verschlossen bleibt. (kt)