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Bis 2011 will Könnern sein Haushaltsloch gestopft haben

Von Kathrin Steinmetz 05.03.2007, 19:41

Könnern/MZ. - Ein Ausgleich ist nach den Berechnungen der Finanzexpertin erst im Jahr 2011 möglich. "Aber selbst diese Kalkulation kann noch zum Platzen gebracht werden." Vor allem die Einnahmen über Gewerbesteuern seien im Gegensatz zu den Grundsteuern eine schwankende Größe. Für 2007 bilden die Gewerbesteuern mit über sechs Millionen Euro die Haupteinnahmequelle. Aus Vermietung und Verpachtung fließen rund 1,17 Millionen Euro in das Stadtsäckel.

Um die Finanzen der Stadt wieder ins rechte Lot zu bringen, beschloss der Stadtrat erneut eine Haushaltssperre. Damit werden nur vertraglich festgelegte Verbindlichkeiten wie Betriebs- und Wartungskosten garantiert bezahlt. Ansonsten wird Schmalhans Küchenmeister in Sachen Ausgaben sein: "Alles, was nicht unmittelbar der Werterhaltung dient, werden wir so gut es geht in die kommenden Jahre verschieben."

Sparpotenzial rechnet sich die Kämmereileiterin auch bei den Personalkosten aus. Etwa zehn Arbeitsplätze könnten in den kommenden Jahren als Kostenfaktor wegfallen, wenn diese nach dem altersbedingten Ausscheiden der Kollegen nicht mehr neu besetzt werden.

Positiv auf den Haushalt werde sich die sinkende Zinsbelastung auswirken. "Einige Kredite laufen demnächst aus, und neue nehmen wir voraussichtlich nicht auf", so Eleonore Lehnert. Ein knapp 2,8 Millionen Euro schwerer Kredit im vergangenen Jahr für den Schulneubau (Schulzentrum Stadt Könnern) bilde vorerst das Schlusslicht bei der Neuverschuldung. Damit steigt allerdings der kommunale Schuldenberg auf elf Millionen Euro. Pro Kopf steht damit jeder Bürger mit 1338 Euro in der Kreide. "Ich will natürlich nichts schönfärben, aber immerhin liegt die durchschnittliche Pro-Kopfverschuldung in Sachsen-Anhalt noch 300 Euro darüber."

Geld will die Stadt dennoch für die integrative Kindertagesstätte "Könneraner Märchenland" in die Hand nehmen. 100 000 Euro sollen insgesamt in die Sanierung des Kellers fließen, in dem die Erzieherinnen Englisch- und Musikstunden anbieten. Allerdings, so Lehnert, könnte die Stadt nur dann 50 000 Euro zuschießen, wenn der Rest vom Land kommt. "Wir haben aber noch keine Zusage." Kita-Leiterin Ute Egert drückt die Daumen: "Der Keller sieht schlimm aus."