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Berufseinteiger in Bernburg Berufseinteiger in Bernburg: Keine Chance für Praxisfalle

Von Frauke Holz 29.09.2016, 07:06
Die beiden Masterstudenten Susanne Lachetta (von links) und Nils Reinholz sind neben ihrem Masterstudium als Trainee in der Personalabteilung der Salzlandsparkasse tätig. Dabei stehen sie in engem Kontakt mit dem stellvertretenden Personalleiter Nico Hippe.
Die beiden Masterstudenten Susanne Lachetta (von links) und Nils Reinholz sind neben ihrem Masterstudium als Trainee in der Personalabteilung der Salzlandsparkasse tätig. Dabei stehen sie in engem Kontakt mit dem stellvertretenden Personalleiter Nico Hippe. Engelbert Pülicher

Strenzfeld - Studierst du noch oder arbeitest du schon? Auf diese Frage können Susanne Lachetta und Nils Reinholz nur mit „Sowohl als auch“ antworten. Denn die beiden Masterstudenten im Bereich Human Resource Management (deutsch: Personalmanagement) verbringen nicht nur viel Zeit an der Hochschule Anhalt, sondern auch bei ihrem Arbeitgeber.

Dabei handelt es sich keineswegs um einen herkömmlichen Nebenjob, sondern eine sogenannte Traineestelle in der Personalabteilung der Salzlandsparkasse in Staßfurt.

Zehn Jahre Zusammenarbeit

Hochschule und Kreditinstitut arbeiten bereits seit mehr als zehn Jahren zusammen; intensiver jedoch erst mit Beginn des Masterstudienganges im Jahr 2012, wie Professor Jens Beyer berichtet. „Wir haben ein Defizit festgestellt: Wer nur die reine Hochschulkarriere geht, dem fehlt das klassische Handwerkszeug.“ Und so erhoffen sich beide Seiten von der Kooperation einen Mehrwert. Die Hochschule, dass die Studenten theoretische Kenntnisse in der Praxis anwenden; die Salzlandsparkasse wiederum, dass die Studenten Lösungsansätze für personalstrategische Probleme erarbeiten.

Erst- und bislang einmalig hat diese Partnerschaft eine höhere Ebene erreicht. Denn mit Susanne Lachetta und Nils Reinholz hat die Salzlandsparkasse gleich zwei junge Menschen gewinnen können, die neben ihrem Studium ein Traineeprogramm absolvieren. Eine Herausforderung, wie Susanne Lachetta meint. „Man benötigt ein gutes Zeitmanagement, aber einfach kann ja jeder“, sagt die 27-Jährige, die bereits ein duales Bachelorstudium bei dem Kreditinstitut absolviert hat.

Dabei sei ihr Interesse an der Personalrichtung gewachsen und sie habe entschieden, einen Master anzuhängen. „Der bietet die beste theoretische Grundlage und ist mit dem Trainee eine gute Kombination.“ Zudem erhofft sie sich davon einen persönlichen Mehrwert und: „Man tappt nach dem Studium nicht in die Praxisfalle.“

Gleichermaßen sieht es Nils Reinholz, der als Praktikant 2013 zur Salzlandsparkasse gekommen ist. Es folgte ein Vertrag als Werkstudent; auch seine Bachelorarbeit hat er in dem Unternehmen geschrieben, in dem er nun als Trainee arbeitet. „Was man in der Praxis schon kennt, fällt einem in der Theorie dann leichter“, meint der 25-Jährige. Im Umkehrschluss bedeutet dies zugleich: „Man lernt nicht nur auswendig, sondern kann es sofort in der Praxis umsetzen.“ Zudem sei es von Vorteil, sich inhaltlich spezialisieren zu können, aber gleichzeitig den Blick für das große Ganze zu bekommen.

Eine Win-win-Situation - auch aus Sicht der Salzlandsparkasse, die nicht nur im Personalbereich, sondern auch im Marketing und der Unternehmenssteuerung auf Studenten der Hochschule setzt, wie Nico Hippe, stellvertretender Personalleiter bei der Salzlandsparkasse, berichtet.

Projekte nicht umsonst

„Die Studenten sind qualitativ stark“, lobt er. So werden viele der Projekte, die in der Theorie zu Themen wie Nachfolgeplanung, Arbeitsschutz oder Gesundheitsmanagement erarbeitet werden, später tatsächlich realisiert. „Wir wollen nicht, dass sie in der Schublade landen“, sagt Hippe. Ebenso sei es ein Ziel, die jungen, talentierten Leute in der Region zu halten, beispielsweise Susanne Lachetta und Nils Reinholz, die sich bereits auf einem guten Weg befinden - vom Praktikant zur künftigen Führungskraft. (mz)