Bernburger Funkmast aus Holz
Bernburg/MZ/jug. - Und mit dem Wort "ragte" nimmt das Problem seinen Lauf. Entgegen den Informationen, die zu dem Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung vom 1. Juni führten, gehört dieses Bauwerk bereits seit Oktober letzten Jahres der Vergangenheit an.
Der Mast,der anfangs aus Holz bestand, ging Ende 1945 erst einmal auf Reisen. Von seinem Heimatort Königs Wusterhausen mussten ganze 210 Kilometer bis zu seinem neuen Standort zurückgelegt werden - der Bernburger Siedlung Zickzackhausen, prädestiniert durch die günstige Lage, Wieder aufgebaut, nahm der Sender, zu diesem Zeitpunkt Eigentum des Deutschen Postfunkamtes Leipzig-Funkbetriebsstelle Bernburg, am 1. Juni 1946 den Betrieb auf.
Dies ist das gleichzeitige Ende des Gleichwellensenders in Magdeburg, der mit der starken Sendeleistung des Bernburger Mastes nicht mithalten kann.
Die Technik des Bernburger 20-Kilowatt-Mittelwellensenders befand sich, genau wie ein eingebauter Störsender, in den Räumen des ehemaligen Konsumgebäudes am Rande der Bernburger Siedlung.
Erst im Jahr 1962 erhielt der Sender sein dauerhaftes Aussehen. Mit der Demontage des Holzmastes wurde ein vergleichbar hoher Stahlgittermast an dessen Platz gesetzt. Für den Rundfunk verantwortlich, übertrug dieser zuerst Radio DDR und später auch den Berliner Rundfunk.
Mit der Wende übernahm die Deutsche Telekom AG das Stahlgitterkonstrukt und übergab die alte Technik einem Berliner Museum, so eine ehemalige Mitarbeiterin des Deutschen Postfunkamtes. Pflege und Wartung des Mastes hielten schließlich bis zu seiner Demontage im Herbst 2006 an.
Der abgedruckte Rohrmast in der anfangs erwähnten Ausgabe wurde anders als beschrieben erst 1991 erbaut und im selben Jahr noch in Betrieb genommen. Eigentlich nur für fünf Jahre geplant, ist der Funkmast in der Magdeburger Chaussee auch heute noch in Betrieb und für die Übertragung von Radiosendern wie SAW verantwortlich.