1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Bernburger Fensterbauer Moderne Bauelemente: Bernburger Fensterbauer Moderne Bauelemente: Der große Neuanfang

Bernburger Fensterbauer Moderne Bauelemente Bernburger Fensterbauer Moderne Bauelemente: Der große Neuanfang

Von Katharina Thormann 11.02.2016, 10:18
Anderthalb Jahre nach der Pleite geht es bei Moderne Bauelemente mit einem neuen Investor weiter.
Anderthalb Jahre nach der Pleite geht es bei Moderne Bauelemente mit einem neuen Investor weiter. Pülicher Lizenz

Bernburg - Knapp anderthalb Jahre nach der Pleite des einstigen Fensterbauers Moderne Bauelemente TFA GmbH im Südosten Bernburgs zeichnet sich ein echter Neuanfang für die gesamte, rund 170.000 Quadratmeter große Industriefläche ab. „Wir konnten das Objekt erfolgreich vermarkten“, gab nun der zuständige Insolvenzverwalter Lucas Flöther bekannt. Ein

Investor aus Südhessen, der allerdings seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hat sich den Standort gesichert: „Ich würde dort gern mittelfristig einen Gewerbepark entstehen lassen.“ Dazu sei bereits mit der Vermarktung begonnen worden - sogar schon mit ersten Erfolgen.

Der Fenster- und Türenbau hat in Bernburg eine langjährige Tradition. Allerdings ist das Unternehmen Moderne Bauelemente bereits erstmals im Jahr 2005 ins Schlingern geraten. Gläubiger verzichteten damals im Verfahren auf Millionenbeträge, um den Betrieb am Laufen zu halten.

Durch die Firmenpleite der Baumarktkette Praktiker kam es im Jahr 2011 erneut zur Schieflage. Damals kam man um eine Zerschlagung herum, die Auftragslage war gut und durch einen Sanierungsplan wurde die Firma gerettet.

Im September 2014 meldete das Unternehmen Insolvenz an, nachdem der Hauptkunde - die Baumarktkette Hornbach - ihre Aufträge zurückgezogen hatte. Auch, weil der Fensterbauer die Liefertermine nicht einhalten konnte. Mehr als 200 Mitarbeiter verloren daraufhin ihren Job.

Wie bereits berichtet, produziert in einer der Hallen eine Fensterbaufirma, die ebenfalls unter demNamen „Moderne Bauelemente“ seit Sommer vergangenen Jahres wieder Fenster und Türen mit einem Teil der aufgekauften Maschinen produziert. Und damit nicht genug. Seit Januar ist Bernburg auf der dortigen Fläche um eine weitere Firmenansiedlung reicher. Das internationale Unternehmen Bravo nutzt eine der Hallen ab sofort, um Bedachungsmaterial unter anderem aus Aluminium und Stahl zu vermarkten. „Wir haben lange nach einem Standort in Mitteldeutschland gesucht. Die Bedingungen hier sind hervorragend“, sagt Geschäftsführer Marcus Sellmeister.

Bis Jahresende möchte der Dachproduzent am Bernburger Standort bis zu 15 Mitarbeiter beschäftigen im Schwerpunkt Lagerlogistik und Vertrieb. Dabei soll laut Sellmeister auch auf ehemalige Mitarbeiter des einstigen Fensterbauers zurückgegriffen werden: „Wir legen großen Wert darauf, Arbeiter aus der Region zu beschäftigen.“ Wenn es nach dem neuen Grundstücksinhaber geht, soll es aber bei weitem nicht bei diesen beiden Firmen bleiben. „Ich habe die Hoffnung, dass sich hier weitere kleine und mittelständische Handwerksbetriebe ansiedeln“, sagt der Investor. Schließlich gebe es genügend und vor allem flexiblen Platz in den sieben Werkshallen mit einer Gesamtgröße von 30.000 Quadratmetern, die bereits alle mit Stromanschlüssen und einer guten Bodenbeschaffenheit zum Produzieren ausgestattet seien.

Gleichzeitig kann sich der neue Besitzer einen Teil des Areals auch als Lagerfläche vorstellen. Platz gebe es genügend, auch auf den großen Freiflächen. Sorgen, dass sein Vorhaben nicht aufgeht, hat er nicht: „Die Lage des Grundstücks ist besser, als die meisten denken. Direkt zwischen Leipzig und Magdeburg“, nennt der Investor eines der größten Argumente für seine Kaufentscheidung.

Das Potenzial sieht er vor allem bei den unterschiedlichen Angeboten, die er Interessenten unterbreiten kann. Erste Gespräche mit einem Logistiker seien ebenfalls schon geführt worden. Nichtsdestotrotz stehen noch Hallen zur Verfügung, hofft der Investor auf weitere Ansiedlungen. (mz)

Wer Interesse an einer der Flächen oder Hallen auf dem Werksgelände hat, kann sich an Hannes Triepel wenden unter der folgenden Nummer: 03471/32 52 02