Bernburg: Bernburg: Volle Hütte dank «Elsterglanz»

bernburg/MZ. - Möglich hatte das Norman Strohmeyer gemacht. Der Mitarbeiter des Kinos hatte bemerkt, dass sich im Gästebuch die Fragen nach dem Film häuften. "Ich habe versucht, an ,Elsterglanz' heranzukommen. Aber sie haben keine Agentur wie andere. Über einen Freund, der wieder jemanden kannte, der die Telefonnummer hatte, klappte es mit dem Kontakt", sagt der Kinomann. "Es gab gar keine Diskussion. Wir bekamen sofort die Zusage", freute sich Strohmeyer.

So, oder so ähnlich, läuft es immer. "Der Film wird von den Fans verlangt und dann wird er auch gespielt", sagt Sven Wittek, ein Teil von "Elsterglanz". Dass er und sein Pendant Gilbert (Gilli) Rödiger eine so große Fangemeinde haben, liegt an den Auftritten und vor allem am Internet. Über Youtube wurden sie bekannt und füllen nun ganze Säle.

Das Publikum dankte es. Es kringelte sich ob der beiden Hauptdarsteller, die im breiten Eisleber Dialekt losledern und dem Geheimnis der Rouladenkönigin auf der Spur sind. In Jeanette hat sich Gilli verliebt - mit seinem Kumpel und selbst schick bekleidet in pinker Stofftrainingshose und gelben Stiefeln, will er sie erobern. Die irrwitzigen Dialoge sind einfach köstlich. Nur ernst nehmen darf man den Film nicht, was auch gar nicht gewollt ist. Nachahmenswert ist auch nicht alles, vor allem nicht die "Warschauer Wippe", die man in Ermangelung eines funktionsfähigen Wagenhebers laut Gilli anwenden könne. Gilli sprüht vor Ideen, findet, dass das Internet so überflüssig ist wie Biergläser, da man das Getränk ohnehin aus Flaschen trinkt. Zuhauf übrigens und meist auf Ex.

Beide Akteure waren beim Filmstart in Bernburg selbst vor Ort und standen den begeisterten Fans geduldig Rede und Antwort, schrieben fleißig Autogramme.

Dass der Film mehr als die 20 000 Euro Produktionskosten locker einspielt - inklusive der 5000 Euro für die Spiegelreflexkamera, mit der gedreht wurde - damit hatte Wittek nicht gerechnet. "Wir wollten einfach was Neues machen. Dass es klappt, freut uns. Der Film soll auch in Dortmund und Oberhausen anlaufen", sagte Wittek - der Mann, der im Film schielend und in übergroßer brauner Cordhose herumläuft. Möglich wurde der Film auch, weil die Kumpels alle mitmachten, die Requisiten kostenlos zur Verfügung gestellt worden, so dass das Geld auch für das Bier reichte.

Der Film läuft täglich 19 Uhr, Freitag und Samstag auch 22.45 Uhr.