Bernburg Bernburg: Rollrutsche und Steinzeitwettrennen
BERNBURG/MZ. - In einer Plastikkiste eine Rutsche aus Rollen herunter sausen, das war am Montag eine der beliebtesten Attraktionen auf dem Bernburger Karlsplatz. In einer langen Schlange warteten zahlreiche Kinder auf ihre Rutschpartie vor der ungewöhnlichen Konstruktion - um sich nach der flotten Fahrt am liebsten sofort erneut in die Warteschlange zu stellen. Dabei gab es allerdings noch viel mehr zu entdecken.
Zum Weltkindertag war der Karlsplatz in der Innenstadt fest in Kinderhand. Zahlreiche städtische Einrichtungen und freie Träger der Jugendarbeit waren mit Ständen und Angeboten vertreten. Im Mittelpunkt des Kinderinteresses standen zunächst jedoch die Spielangebote. Dabei war in diesem Jahr alles dem Holz gewidmet. "Die meisten Angebote zum Spielen, aber auch Basteln und Entdecken sollten diesmal mit Holz zu tun haben", erläuterte Jutta Kowoll, die für die Stadt Bernburg an der Organisation beteiligt war.
Für die vielen Spielmöglichkeiten wurde der Verein Sportmobil Springburg aus Leipzig engagiert. Von einem Minigolfparcours über zahlreiche Geschicklichkeits- und Wurfspiele bis zum kindertauglichen "Hau den Lukas" gab es reichlich Gelegenheit sich Auszuprobieren. Beim Steinzeitwettrennen beispielsweise wurde als Ziel vorgegeben, einen kleinen Dinosaurier durch geschicktes und vor allem schnelles Kurbeln zuerst ins Ziel zu bringen.
Der Montagvormittag gehörte den Kindern aus den verschiedenen Kindertagesstätten, am Nachmittag hingegen dominierten dann die Hortkinder den Platz. "Die Spielangebote sind fast die gleichen, nur für beim Basteln geht es für die älteren etwas anspruchsvoller zu", erläuterte Jutta Kowoll. Besonders zufrieden sei sie natürlich, dass so viele Kinder zum Fest gekommen seien. Mehrere Hundert sind über den Tag verteilt über den Platz getobt. "Wir freuen uns nicht nur über die gute Resonanz für das Fest, sondern auch über die rege Teilnahme aus den neuen Bernburger Ortsteilen", sagte Kultur-Dezernent Paul Koller. Besonders über die ausgezeichnete Unterstützung durch die Vereine und freien Träger zeigte sich Koller höchst erfreut und dankbar.
Auch die wissbegierigen Besucher bekamen beim Fest etliches geboten. Die Ökostation Neugattersleben testete beispielsweise mit den so genannten Fühlkästen, wie ausgeprägt der Tastsinn der Kinder schon ist. So galt es unter anderem Eicheln und Kastanien an Form und Beschaffenheit zu erkennen. Hin zu kamen viele andere Bastel-, Mal- und Forschungsmöglichkeiten. "Das Baumpuzzle zeigt ganz spielerisch den grundsätzlichen Aufbau und passt also bestens zum Motto des diesjährigen Festes", erklärte Ivonne Bemmmann, die den Stand der Ökostation betreute.
Gerade die jüngeren Kinder wandelten allerdings lieber auf den Spuren von Max und Moritz. Mit kleinen Angelstöcken konnten die schon gerupften Hühnchen aus dem Schornstein der Witwe Bolte geangelt werden. Das sorgte für große Begeisterung bei den Hühneranglern. Die fünfjährige Bianca aus dem Martinszentrum Bernburg fand das jedenfalls am schönsten. Die gleichaltrige Lucy hingegen war von der Rollrutsche am meisten beeindruckt.