Bernburg Bernburg: Indische Grauwacke zerbröselt auf Markt

BERNBURG/MZ. - Der sensible Bereich, der schon vor gut zehn Jahren bei der Umgestaltung Anlass zu vielen Diskussionen gab, muss bald wieder angefasst werden. Abgesehen davon, dass das Aussehen im Brückenbereich nicht jedermanns Geschmack traf, gab es frühzeitig kritische Stimmen zur verwendeten indischen Grauwacke.
Aber nach den Jahren reiben sich noch immer die Meinungen. Es gibt Verfechter der alten Gestaltung mit den breiten Treppen an der Brücke und den mit Zunftzeichen verzierten Ketten, die als Geländer dienten. Das neue Geländer, das an eine Reling erinnern soll, ist vielen zu abstrakt, verbindet sich nicht mit der Tradition Bernburgs.
Alle jene wittern nun Morgenluft, die Arbeiten auf dem Marktplatz in Frage zu stellen. Auch wenn die Gestaltung an sich ja nicht zu Disposition steht - sondern die indische Grauwacke, die als Kleinpflaster verwendet wurde und die den Anforderungen nicht gerecht wird. Eines steht aber fest: Billig wird eine Sanierung nicht. Eine sechsstellige Summe wird wohl veranschlagt werden. Klar ist nur noch nicht, welche Summe konkret ins Haus steht und wem man den Schaden anhängen kann.
Bernburgs Baudezernent Holger Köhncke hält sich zurück: "Wir sind dabei, die Sache abzuschätzen. Auch wird geprüft, ob wir jemanden in Haftung nehmen können". Dabei denke er nicht an die Firmen, die pflasterten. Hier wurde gute Arbeit gemacht, bescheinigt Köhncke. "Große Teile des Kleinpflasters sind beschädigt. Der Stein platzt und es spalten sich Platten ab", so der Baudezernent. Der Grund ist, dass das Material nicht frostbeständig ist. Dabei habe man - bevor man sich für die indische Grauwacke entschied - darauf geachtet, dass ein entsprechendes Zertifikat vorliegt.
Als Alternative stand noch chinesische Grauwacke zur Wahl. Doch darüber habe man schon aus Erfahrungsberichten gelesen, dass es dort Probleme gab. Dabei freilich hatten die Verantwortlichen sicher noch nichts von den Sangerhäusern gehört, die sich bereits 1997 mit der Frostproblematik der indischen Grauwacke im Innenstadtbereich herumschlugen.
Der Zeitpunkt, an dem das Pflaster rauskommt und ersetzt wird - wohl eher nicht mit Pflaster aus dem asiatischen Raum - hängt vom Geld ab. Köhncke zieht einen Zeitrahmen von "null bis fünf Jahren."