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Bernburg Bernburg: Für die kleinen Models wird der blaue Teppich ausgerollt

Von SUSANNE WEIHMANN 21.10.2010, 14:35

BERNBURG/MZ. - Blauer Himmel, Sonnenschein und leuchtend gelbe Bäume: So ungefähr hatten sich die Mitarbeiter der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis die Bedingungen zum Haus- und Herbstfest am Mittwoch im Schülerland vorgestellt. "Eigentlich wollten wir draußen feiern", sagt Mitarbeiter André Möckel. Doch statt Sonnenschein gab es nur grauen Himmel und Regen.

Deshalb mussten sie das Fest ins Haus verlegen und holten sich den Herbst einfach in die Räume: Sie dekorierten die Tische mit Kastanien, bunten Blättern und Kürbissen. Es waren Mal- und Bastelstände und Marktstände der Stiftung aufgebaut, es wurde zur Musik getanzt, herum getobt und Seil gesprungen. Bei den Kindern war nichts von getrübter Stimmung zu spüren. Und für den kleinen Hunger zwischendurch gab es Würstchen und Pelmeni. Dominique betrachtete sich das frisch mit Fleisch gefüllte Teigtäschchen skeptisch. "Außen schmeckt es ganz gut, aber die Füllung ist komisch", befand der Zwölfjährige. Der achtjährige Patrick war dagegen begeistert vom Geschmack des russischen Gerichts. "Schmeckt lecker", brachte er kauend hervor. Svea und Jasmin saßen derweil am Basteltisch und schnitten aus farbigem Tonpapier die Teile für zwei Pilze aus, die sie später zusammen kleben wollten.

Auch die Tombola wurde gut von den kleinen Gästen angenommen. "Die 50 Lose waren sofort vergriffen, wir mussten sogar noch 20 weitere machen", sagte Stiftungsmitarbeiter André Möckel. Die Lose gab es für je zehn Cent und ein Gewinn war jedem Käufer garantiert. Zu den 70 Preisen, die alle aus der "Flohkiste" stammen, gehörten viele Spielsachen und Haushaltswaren, wie ein Kaffeeservice. Denn mit dem Haus- und Herbstfest, so Möckel, wolle man auch noch einmal auf die "Flohkiste" aufmerksam machen, in der es Second-Hand-Sachen für wenig Geld zu kaufen gibt.

Seit der Eröffnung vor einem halben Jahr hätten zwar viele Leute Sachen, wie Schuhe, Kleidung, Bücher, Spiele und Kuscheltiere, aber auch Tassen und Gläser, gespendet. Damit habe man anfangs gar nicht gerechnet, bemerkt Möckel. "Aber noch nutzen zu wenig das Angebot." Mit den Einnahmen aus der "Flohkiste" würden laut Möckel Feste, wie das Herbstfest finanziert, oder sie würden in den Jugendclub investiert.

In einer Modenschau zeigten dann kleine Models auch eine Auswahl jener Kleidung, die in der "Flohkiste" zu haben sind. Ganz stolz lief die siebenjährige Jacqueline den Laufsteg, in diesem Fall ein blauer Teppich, auf und ab und präsentierte Mode für den Winter. Das Mädchen trug einen grauen Skianzug mit Schal, später zeigte sie eine Jeanskombination mit Schal. "Das hat echt Spaß gemacht", meinte die mit sieben Jahren jüngste Teilnehmerin der Modenschau. Und obwohl sie zum ersten Mal Mode vor Publikum vorführte, sei sie "überhaupt nicht aufgeregt" gewesen, erzählte Jacqueline. Auch die zehnjährige Aline sagte, sie sei keineswegs nervös gewesen. "Ich habe so etwas schon öfters gemacht", erklärte sie. Karin und Laura, beide zehn Jahre alt, indes war die Aufregung anzumerken. Dennoch hatten sie Spaß und auch die Sachen - Röcke, Hosen, bunte Oberteile - gefielen ihnen. "Die haben wir selber ausgesucht", erzählten sie.

Die "Flohkiste" in der Großen Einsiedelsgasse 6 a, hat montags bis freitags 12 bis 14 Uhr geöffnet.