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Bergzeitfahren  Bergzeitfahren in Bernburg: Alexander Berger prallt gegen Fernsehkamera und wird Zweiter hinter Tino Beck aus Zabitz

Von Susanne Schlaikier 19.08.2019, 10:14
Alexander Gerber (17) bewältigt im Jahr 2019 die steile Wilhelmstraße in weniger als 30 Sekunden.
Alexander Gerber (17) bewältigt im Jahr 2019 die steile Wilhelmstraße in weniger als 30 Sekunden. Engelbert Pülicher

Bernburg - 257 Meter in rasantem Tempo mit dem Fahrrad zu fahren, sind für Alexander Gerber normalerweise keine Herausforderung. Schließlich ist der 17-jährige begeisterter Triathlet und legt dabei ganz andere Strecken zurück. Aber 257 Meter die steile Wilhelmstraße in Bernburg hochzufahren, ist dann doch etwas anderes.

Besonders die letzten Meter habe er auf der Strecke, auf der 16,6 Meter Höhenmeter überwunden werden müssen, schon gespürt, meint der junge Mann, der sich am Freitag als einer von 189 Teilnehmern am zwölften Berg-Rad-Zeit-Fahren beteiligt hat.

Bergzeitfahren in Bernburg: Nur eine kleine Wunde am Finger

Dabei verlief seine Premiere bei dem von der Stadt Bernburg, dem Polizeisportverein und dem Radsportmuseum in Kleinmühlingen organisierten Wettbewerb zunächst äußerst unglücklich: Denn der junge Münchner, der gerade bei den Großeltern in Bernburg zu Besuch ist, kollidierte kurz hinter der Ziellinie mit einer Fernsehkamera. „Ich habe sie einfach nicht gesehen. Ich war so im ’Tunnel’“, erzählt Alexander Gerber, nachdem er den ersten Schock verdaut hatte.

Bei dem Sturz zog er sich zum Glück nur eine kleinere Fleischwunde am Finger zu. Und letztlich sicherte er sich mit einer Zeit von 28,25 Sekunden in seiner Altersklasse (14 bis 21) den ersten Platz.

Seine ebenso sportliche Schwester Anina, die den Sturz hautnah miterlebt hatte, weil sie kurz nach ihm ins Ziel fuhr, machte den Erfolg perfekt, denn auch sie gewann das Rennen in ihrer Altersklasse (bis 13) in 36,12 Sek.. „Der Wettbewerb ist schon cool“, meint die 13-Jährige.

Noch vor dem Wettbewerb waren die beiden mit ihrem Opa von einem Ausflug nach Alsleben zurückgekehrt und hatten sich spontan entschlossen, mitzumachen.

Bergzeitfahren in Bernburg: Wer noch gewonnen hat

Rund drei Sekunden schneller als Alexander Gerber war indes der schnellste Fahrer des Feldes: Tino Beck aus Zabitz (Anhalt-Bitterfeld) raste die steile Wilhelmstraße beim 12. Berg-Rad-Zeit-Fahren am schnellsten hinauf. Der 50-Jährige bewältigte die 257 Meter lange Strecke in 25,41 Sekunden.  Dennis Kirschner aus Bernburg (AK 22 bis 40) schaffte die Distanz in 27,14 Sekunden. Bei den Frauen war Anne Subklew aus Wernigerode in 31,77 Sekunden die Schnellste.

Doch es wurde nicht nur hoch gefahren, sondern auch hoch gelaufen. Diese Disziplin wurde vor fünf Jahren zusätzlich ins Programm aufgenommen und kommt bei den Teilnehmern ebenso gut an. Viele starten sogar beim Fahren und Laufen.

Vor sechs Jahren hätten einige Zuschauer geäußert, sie würden ja gern mitmachen, hätten aber kein Fahrrad, erzählt Mit-Organisator Thomas Haedicke von der Stadtverwaltung. Daher habe man schon im Jahr darauf auch das Laufen angeboten.

Bergzeitfahren in Bernburg: Wettbewerb wird immer beliebter

Generell verzeichnen die Organisatoren jährlich einem Zuwachs sowohl an Startern, als auch an Zuschauern. „Die Resonanz war super. Auch die Stimmung hat sich nochmal gesteigert“, freut sich Haedicke. Auch für Bernburgs Kulturdezernent Paul Koller ist es jedes Mal eine Freude zu sehen, wie viele sich inzwischen an dem Wettbewerb beteiligen.

Als im Jahr 2008 das erste Berg-Rad-Zeit-Fahren stattfand, „haben wir nie damit gerechnet, dass es sich mal so entwickelt“, so Thomas Haedicke, der ebenso das Engagement der zahlreichen freiwilligen Helfer sowie Sponsoren hervorhebt.

Eine Disziplin wird es aber vermutlich auch in Zukunft nicht geben: Das Berg-Herunter-Rennen. Das zumindest würde sich der Poleyer Zwiebelbaron Heiko Strube wünschen, der die anschließende Siegerehrung und die Verlosung, bei der es als Hauptpreise wieder zwei Fahrräder zu gewinnen gab, launig moderierte

„Das Runterrollen wäre jetzt meine Disziplin gewesen“, sagte Strube. Denn da hätte er mit seinem Gewicht wohl gute Chancen. Auf jeden Fall aber seien alle Teilnehmer Gewinner, weil sie etwas für ihre Gesundheit getan hätten, so Strube.

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Die weiteren Ergebnisse werden in der Dienstagsausgabe veröffentlicht. (mz)

Mia Sophie Matthias (5) rennt die Straße nach oben.
Mia Sophie Matthias (5) rennt die Straße nach oben.
 Pülicher