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Hochwasser Bange Blicke auf die Flüsse

Im Mittellauf von Saale und Bode gelten bereits die Alarmstufen 2. Welche Prognosen es zur Überschwemmungsgefahr in den nächsten Tagen im Altkreis Bernburg gibt.

Von Torsten Adam Aktualisiert: 24.12.2023, 15:29
Das  Ausflugslokal Reimann im Bernburger Kesselbusch lässt sich seit Heiligabend nicht mehr trockenen Fußes umrunden.
Das Ausflugslokal Reimann im Bernburger Kesselbusch lässt sich seit Heiligabend nicht mehr trockenen Fußes umrunden. (Foto: Torsten Adam)

Bernburg/MZ. - Ganz unbeschwert werden sich die Weihnachtsfeiertage nicht von jedermann begehen lassen. Die Anrainer von Saale und Bode blicken derzeit mit Sorge auf die weiter anschwellenden Wasserstände. Der Dauerregen der vergangenen Tage sorgt vielerorts für Hochwassergefahr. Aktuell melden 27 der 47 Flusspegel in Sachsen-Anhalt Hochwasser. Im Altkreis Bernburg ist in den kommenden Tagen ein weiterer Anstieg der Wasserstände zu erwarten.

Meldegrenze wird wohl am Montag in Bernburg erreicht

Das Ausflugslokal Reimanns im Bernburger Kesselbusch lässt sich seit Heiligabend nicht mehr trockenen Fußes umrunden. Die Saale stieg in den vergangenen 48 Stunden um mehr als einen Meter an. Am Unterpegel in Bernburg wurden am Sonntagnachmittag 3,50 Meter gemessen - ein halber Meter unter der Meldegrenze. Angesichts der stark steigenden Pegelstände der Saale im südlichen Sachsen-Anhalt ist davon auszugehen, dass die bei 4,00 Metern liegende Meldegrenze im Verlaufe des ersten Weihnachtsfeiertags überschritten wird und der Fluss dann stellenweise über die Ufer tritt.

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Hochwasser-Scheitel der Saale in Thüringen vermutlich erreicht

In Naumburg gilt seit Sonntagmittag die Alarmstufe 2, in Halle-Trotha wurde zeitgleich Alarmstufe 1 erreicht. Am Oberlauf der Saale in Thüringen stagnieren momentan die Pegel, in den nächsten Tagen wird dort bereits wieder mit fallenden Wasserständen gerechnet.

Es soll aufhören zu regnen und der Wind hilft auch, Feuchtigkeit aufzunehmen.

Marcin-Jan Franke, Leiter der Bernburger Wasserwehr

Marcin-Jan Franke hat als Leiter der Wasserwehr Bernburg die Pegel ständig im Blick. „Wir orientieren uns immer an Halle-Trotha, da haben wir ungefähr einen Tag Vorlauf.“ Er glaubt nicht, dass dort Alarmstufe 2 erreicht wird. Falls doch, stünden ihm bis zu 16 Helfer zur Seite, die wie vorgeschrieben alle vier Stunden den Deich in Gröna überwachen. Von einer akuten Überschwemmungsgefahr für die Stadt Bernburg geht Marcin-Jan Franke nach Lage der Dinge nicht aus. „Es soll aufhören zu regnen und der Wind hilft auch, Feuchtigkeit aufzunehmen.“

Die Bode ist im Mündungsbereich, hier am Nienburger Hafen, randvoll.
Die Bode ist im Mündungsbereich, hier am Nienburger Hafen, randvoll.
(Foto: Torsten Adam)

Randvoll ist auch die Bode in Nienburg. Am nächstgelegenen Pegel in Staßfurt gilt seit Samstagabend Alarmstufe 1. „Insbesondere auch durch die erhöhten Zuflüsse aus Holtemme und Selke wird sich die steigende Tendenz der Wasserführung bis in den Bereich der Alarmstufe 2 fortsetzen“, warnt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) in seiner aktuellen Vorhersage.

Keine akute Gefahr an der Wipper

Etwas entspannter ist die Situation an der Wipper: Hier ist eine steigende Tendenz der Wasserführung zu beobachten und wird in den nächsten Stunden am Pegel Wippra wieder mit der Überschreitung des Richtwertes für die Alarmstufe 1 gerechnet, so der LHW.