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Amtsärztin zum Corona-Virus Amtsärztin Heike Leonhardt Fachdienst Gesundheit Salzlandkreis über Vorsorge und Mundschutz in Corona-Pandemie: "Pflegeheime und Pflegedienste im Blick"

08.04.2020, 13:56
Die Diplom-Medizinerin Heike Leonhardt leitet als Amtsärztin den Fachdienst Gesundheit der Verwaltung des Salzlandkreises
Die Diplom-Medizinerin Heike Leonhardt leitet als Amtsärztin den Fachdienst Gesundheit der Verwaltung des Salzlandkreises Pülicher

Bernburg - Die Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus ist hoch. Unklar ist, wie hoch die Dunkelziffer der Infizierten ist. MZ-Chefreporter Torsten Adam hat darüber mit der Amtsärztin des Salzlandkreises, Diplom-Medizinerin Heike Leonhardt, gesprochen.

Halten Sie es für sinnvoll, Berufsgruppen mit häufigem Menschenkontakt wie Supermarkt-Kassiererinnen, Ärzte sowie Pflegepersonal in Altenheimen und Kliniken grundsätzlich und engmaschig zu testen?
Heike Leonhardt: Diese Berufsgruppen sollten die Hygieneregeln ganz besonders streng einhalten. Es gibt differenzierte Vorschriften. So schützen Sie sich und andere Personen vor einer Infektion. Auf Empfehlung des Robert-Koch-Instituts wird aktuell nur bei typisch symptomatischen Personen getestet, die Kontakt zu einem bestätigten oder wahrscheinlichen Corona-Virus-Fall hatten.

Man muss auch sehen, ein Test auf das Corona-Virus ist immer nur eine Momentaufnahme. Das regelmäßige Testen aller dieser Personen ist derzeit von den Kapazitäten einfach nicht leistbar.

Was sollten Betreiber von Supermärkten, Kliniken und Pflegeheimen für den Schutz ihrer Mitarbeiter sowie Kunden beziehungsweise Patienten tun?
Leonhardt: Im Supermarkt werden mittlerweile Spuckschutz an Kassen, Handschuhe, Abstandhalten und auch Mundschutz oder Desinfektion von Einkaufswagengriffen weitgehend umgesetzt.

Wir im Fachdienst Gesundheit haben die Pflegeheime und Pflegedienste besonders im Blick. Es gab bisher zwei Lieferungen vom Land mit Schutzausrüstungen, die wir verteilen können. Weitere sind angekündigt, denn der Bedarf ist größer.

Ist es hilfreich, grundsätzlich einen Mundschutz in der Öffentlichkeit zu tragen?
Leonhardt: Das ist sicher sinnvoll und kann vor allem andere Personen schützen. Fatal wäre es aber, wenn dadurch ein falsches Sicherheitsgefühl aufkäme und dann die anderen Maßnahmen zum wirksamen Schutz, Hygiene und Abstandhalten, vernachlässigt würden. (mz)