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Abfallwirtschaft in Bernburg Abfallwirtschaft in Bernburg: Braune Tonne wird ab 1. Januar Pflicht

Von Marion Pocklitz 23.06.2014, 20:18
Harald Fritsche entleert die braune Tonne in der Schillerstraße in Bernburg. Sie wird ab 1. Januar Pflicht.
Harald Fritsche entleert die braune Tonne in der Schillerstraße in Bernburg. Sie wird ab 1. Januar Pflicht. Engelbert Pülicher Lizenz

Bernburg/MZ - Für manche ist sie schon selbstverständlich - für den Rest wird es ab 1. Januar 2015 zur Pflicht. Die braune Mülltonne - die Biotonne - soll dann bei jedem Bürger vor der Tür stehen.

In die Biotonne dürfen:

Garten- und Pflanzenabfälle wie Pflanzen, Laub, Rasenschnitt, Hecken- und Baumschnitt, Schnittreste von Blumen, Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste sowie Kaffee- und Teesatz.

Nicht hinein dürfen:

Speisereste tierischer Art sowie gekochte Speisereste pflanzlicher Herkunft, Knochen, Kadaver, Staubsaugerinhalte, Kehricht, Zigarettenkippen, Windeln, Zeitungen, Tapeten, Katzenstreu, Vogelsand, Streusalz.

„Das gilt nicht nur für den Salzlandkreis, sondern für die gesamte Bundesrepublik. Diese Pflicht ist im Bundesgesetz zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallrechts verankert“, erklärt Ralf Felgenträger, Leiter der Kreiswirtschaftsbetriebes des Salzlandkreises. Somit müsse dieses Bundesrecht dann durch alle öffentlichen Entsorgungsträger umgesetzt werden. „Wie diese Regelung im Salzlandkreis aussehen wird, muss der neue Kreistag entscheiden“, so Felgenträger. Auch darüber, ob wirklich jeder Bürger die Biotonne nehmen muss. Denn es gibt jede Menge Haushalte, die seit Jahren ihren Biomüll kompostieren. Gerade diejenigen, die ein Grundstück mit Garten besitzen, handhaben das so.

„Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder nimmt jeder die Tonne oder der Kreistag beschließt, dass es eine Ausnahmeregelung für Leute gibt, die kompostieren“, sagt der Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes. Im Augenblick sei man dabei, entsprechende Beschlussvorlagen vorzubereiten und alle Möglichkeiten zu kalkulieren. Allerdings kommt der neue Kreistag erst im Herbst dazu, darüber zu diskutieren. Denn nach der konstituierenden Sitzung am 2. Juli wird es eine Sommerpause geben.

Bereits im vorigen Jahr hat der Kreistag dem Kauf von 10 000 Biotonnen zugestimmt. Etwa 100 000 Biotonnen bräuchte der Salzlandkreis, würden alle Haushalte angeschlossen. Die wenigsten neuen Tonnen gehen dann in den Altkreis Schönebeck. Dort verfügen bereits 70 Prozent aller Haushalte über die braune Tonne. „Das hat etwas mit der Historie zu tun. Dort gab es vor der Gründung des Salzlandkreises eine andere Regelung“, weiß Felgenträger.

In Aschersleben, Staßfurt und Bernburg nutzen dagegen nur etwa 4 000 Haushalte die Biotonne. Diese kostet pro Einwohner pro Jahr zur Zeit 7,44 Euro. „Auch bei dieser Gebühr muss man mit einer Änderung rechnen“, sagt er. Denn nicht nur die Beschaffung der neuen Tonnen kostet viel Geld, sondern auch neue Fahrzeuge sowie Mitarbeiter.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, warum die neue Regelung auch Vorteile hat.

Auch die Tourenpläne müssen überarbeitet werden. Dabei muss noch entschieden werden, ob die Biotonne am gleichen Tag abgeholt werden kann wie die anderen Tonnen. Jede Straße muss dafür abgefahren werden. Aber die neue Regelung hat laut Felgenträger auch ihre Vorteile. Einerseits werde das Umweltbewusstsein zunehmen, andererseits werde der Abfall in der grauen Tonne verringert. „Und davon profitieren wieder alle Bürger“, erklärt der Fachmann.

Etwa 50 000 Tonnen Hausmüll fallen pro Jahr im Salzlandkreis an. „Aus den Erfahrungen anderer Kreise können wir davon ausgehen, dass wir nach der Einführung der Biotonne etwa zehn Prozent weniger Hausmüll haben werden“, erklärt Felgenträger. In die Biotonne gehören aber nach wie vor keine Fleischreste oder Windeln. „Da kommt alles das rein, was kompostierfähig ist. Zum Beispiel Obst- und Gemüsereste, aber auch der Rasenschnitt.“