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Zu Hause im Harz und in der Kräuterwelt

Von Petra Korn 29.11.2006, 18:32

Meisdorf/MZ. - Kleinen wie Großen die Welt der Kräuter nahe zu bringen, sie für die Natur und ihre Heimat, den Harz, zu begeistern, das hat die Meisdorferin zu ihrem Beruf gemacht. Ein Beruf, in dem "ich das gefunden habe, was mir wirklich Spaß macht, wo ich dahinterstehe und wo ich weiß, das bereitet den Menschen Freude".

Mit Menschen zu tun zu haben - das war Christel Grashoff in ihrer Arbeit immer wichtig. 24 Jahre lang hatte sie als Lehrmeisterin in einem Unternehmen gearbeitet - bis sie sich nach der Wende neu orientieren musste. Sie arbeitete für den Fremdenverkehrsverein und einige Jahre in der Rezeption eines Hotels und sah in dieser Branche eine Aufgabe für sich. "Ich habe eine Ausbildung als Touristiker absolviert und arbeite für Hotels als Reiseleiterin, Gästebetreuerin und Stadtführerin", erzählt Christel Grashoff, die im vergangenen Jahr dafür noch ein Existenzgründerseminar besuchte.

"Ich möchte den Gästen meine Heimat emotional und mit Herz nahe bringen", beschreibt sie ihr Ziel. Im Einklang mit der Natur - dazu gehören auch die Kräuter. Der Impuls dafür kam aus der touristischen Arbeit: "Ich bin gebeten worden, einmal bei einer Veranstaltung als Kräuterhexe die Mystik der Kräuter nahe zu bringen oder Kräuterwanderungen durchzuführen", blickt die Meisdorferin zurück, die das aber nicht ohne entsprechende Ausbildung tun wollte.

So drückte Christel Grashoff, die zuvor schon an einem Seminar teilgenommen hatte, noch einmal die Schulbank und absolvierte bei Simone Schalk eine Ausbildung zur Phytotherapeutin, die sie mit einer Prüfung erfolgreich abschloss. Neben der Begleitung von Reisegruppen, für die sie auch gern kurz in die Rolle der Kräuterhexe schlüpft und ein selbst hergestelltes Tröpfchen reicht, stehen für Christel Grashoff nun auch Kräuter- und Nachtwanderungen im Terminkalender, bei denen sie in dieser Rolle mit Gästen von Hotels in Ballenstedt und Meisdorf unterwegs ist.

Kostümiert mit einem schwarzen Gewand, einem großen Hut sowie einer Hexen-Nase und den großen Korb nebst Kräutern im Gepäck, ist die 57-Jährige auch gern in Kindereinrichtungen zu Gast. Sie zeigt den Mädchen und Jungen verschiedene Kräuter, lässt sie diese selbst bestimmen, kocht mit den Kindern Kräutersuppen und Tees und spielt mit ihnen zusammen Kräutermärchen. "Es hat mich fasziniert, wie begeistert die Kinder von der Welt der Pflanzen sind, wie sie die Kräuter und ihre Wirkungsweise kennen lernen und wie sie dann auch die Natur anders sehen", sagt die Meisdorferin. Ihr macht dieses Miteinander mit den Kindern besonders viel Spaß und sie ist den Mitarbeiterinnen der Kindereinrichtungen "dankbar dafür, dass diese Zusammenarbeit zustande kam".

Ob als Reiseleiterin oder Kräuterfrau - "ich möchte die Menschen aufmerksam machen darauf, dass sie ihre Sinne wieder auf die Natur richten, die uns hilft und die uns Kraft geben kann", steckt Christel Grashoff ihr Ziel ab. Hier hat sie noch viele Projekte - eines davon besonders für die Jüngsten: "Mir schwebt vor, im Selketal einen kleinen Garten zu errichten, in dem alle Sinne angesprochen werden - einen Garten zum Sehen, Fühlen, Hören, Riechen, einen Garten zum Erleben." Dafür ist Christel Grashoff noch auf der Suche nach Partnern.