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Zoo Aschersleben Zoo Aschersleben: Zuwachs bei den Salzkatzen

Von Regine Lotzmann 04.10.2016, 09:40
Salzkatzen im Zoo in Aschersleben.
Salzkatzen im Zoo in Aschersleben. Frank Gehrmann

Aschersleben - Das Frühstück ist vorbereitet. Doch die beiden graugepunkteten Katzen huschen durch das Gebüsch, tigern balancierend über Baumstämme und turnen geschickt durch das Geäst der Bäume. „Alles gut“, versucht Dietmar Reisky die aufgeregten Salzkatzen mit sonorer Stimme zu beruhigen, als er in ihr Gehege tritt.

Und weiß, dass die Tiere sich erst an ihre neue Umgebung gewöhnen müssen. „Im Tierpark Berlin haben sie in einer Glasvitrine gelebt“, begründet der Leiter des Ascherslebener Zoos die Unruhe der beiden Neuzugänge. Die sind jetzt nämlich in einem Außengehege untergebracht, wo ihnen der Wind um die Nase weht, neue Gerüche auf sie einströmen, die Stimmen der Besucher sie aufhorchen lassen.

Der Berliner Tierpark, der sein großes Katzenhaus gerade umbauen lässt, wollte einige seiner Tiere abgeben. „Wir hatten nur noch eine alte Salzkatze von 16 oder 17 Jahren - und da war es für uns eine gute Gelegenheit, neu anzufangen“, freut sich Reisky, der die Haltung von Katzen in allen Größen als Markenzeichen seines Zoos ansieht.

Und auf diesem Gebiet eine Vielfalt zeigt, die die meisten anderen Einrichtungen gar nicht mehr zu bieten haben. Und so gibt es in Aschersleben neben großen Arten wie Löwe, Tiger und Jaguar auch kleinere, zu denen Amur- und Rohrkatzen, Rotluchse und Fischkatzen sowie Ozelots und eben die Salzkatzen gehören.

Eine der kleinsten Wildkatzen der Welt

Die sind in freier Natur akut vom Aussterben bedroht. Ihr hübsches geflecktes Fell, das ihnen auch den Namen Kleinfleckkatze einbrachte, hatte sie zum bevorzugten Ziel von Jägern gemacht. Durch das neue Zuchtpaar, das nun in Aschersleben lebt, ist der Zoo im europäischen Zuchtprogramm - und hofft auf Nachwuchs bei den possierlichen Tierchen.

Sie ist eine der kleinsten Wildkatzen der Welt und in Südamerika zu Hause. Den Tag verschläft das nachtaktive Tier dort in den Bäumen. Die Salzkatze jagt Hasen, Nagetiere, aber auch Fische. Durch ihre Gefährdung ist inzwischen aber jeglicher Handel mit ihr verboten. Ein Jahr bevor diese Schutzbestimmung in Kraft trat, wurden noch 5 500 Salzkatzen - das waren immerhin ein Zehntel des gesamten Vorkommens - in den Tierhandel gebracht.

Ob sich der Bestand wieder erholt, ist offen. Umso mehr hofft Dietmar Reisky auf kleine Salzkatzen im Salzlandkreis. Doch erst muss sich das Pärchen an sein neues Zuhause gewöhnen, an die Gerüche, die Geräusche, die neuen Gewohnheiten. (mz)