Wettbewerb Wettbewerb: Klassenbuch der Zukunft

Bitterfeld/ Aschersleben/MZ - Wir leben in einem multimedialen Zeitalter und das Internet ist unser ständiger Begleiter. So ist es auch kein Wunder, dass das Thema beim diesjährigen Wettbewerb „Jugend forscht“ einen breiten Raum einnimmt. Damit haben sich auch Christopher Klug (17) und Johannes Mügge (16) vom Stephaneum auseinandergesetzt. Am Mittwoch waren sie beim Regionalausscheid von „Jugend forscht“ in Bitterfeld, um dort ihre Schule und ihr gemeinsames Projekt „myClassbook“ zu vertreten.
Henri Nannen, Chefredakteur des „stern“, rief 1965 in einem Heft seines Magazins zum ersten Mal zum Wettbewerb „Jugend forscht“ auf. Daraufhin starten die ersten Wettbewerbsrunden 1966.
244 Jungen und Mädchen aus der gesamten BRD nahmen damals teil. Beim Finale in Hamburg wurden ein männlicher sowie ein weiblicher Sieger und die beste Gruppenarbeit ausgezeichnet. Ab 1967 wurde statt nach Geschlecht und Gruppenzugehörigkeit nach Fachgebieten bewertet.
Zunächst standen Chemie, Biologie, Physik und Mathematik zur Wahl. 1968 kam Technik dazu. 1969 folgten Geo- und Raumwissenschaften. 1975 Arbeitswelt.
Im Mai 1991 fand der erste gesamtdeutsche Bundeswettbewerb in Würzburg mit um die 600 Teilnehmern statt.
Selbstentworfenes Konzept
An ihrem selbstentworfenen Konzept sei bereits die Schulleitung des Gymnasiums sehr interessiert. Unter „myClassbook“ können sich Unwissende ein virtuelles Klassenbuch vorstellen. „Es verschafft besonders Lehrern viele Vorteile“, erzählt Johannes. Die Klassenverwaltung kann so online geführt werden. Damit wäre es immer und überall verfügbar, würde Papier sparen, hätte eine Datensicherung und sogar eine Suchfunktion. Außerdem sei es auf verschiedenen Webbrowsern erreichbar, und die beiden Jungforscher tüfteln sogar an einer dazugehörigen App, so dass es auch auf jeglichen Smartphones und Tablets aufrufbar wäre.
Eigene Zugangsdaten
Lehrer sowie Schüler bekämen ihre eigenen Zugangsdaten, welche natürlich klassenspezifisch zugeordnet wären. Dabei wird Sicherheit bei Johannes und Christopher groß geschrieben. Denn natürlich könnten Schüler zwar alles aufrufen und lesen, jedoch keine Daten ändern. Damit sollen Manipulationen vermieden werden, so die zwei Tüftler. Der Lehrer hingegen kann - beispielsweise - fehlende Stunden, Themen und Klassenarbeiten eintragen.
Sollte es eine Vertretungsstunde mit einem anderen Lehrer geben, kann dieser genau die Stundenziele der Klasse verfolgen und sogar angelegte Schülerprofile einsehen, um so gezielt auf deren Lernvermögen einzugehen.
„myClassbook“ sei allerdings noch nicht komplett ausgereift. Christopher und Johannes wollen weiterhin gemeinsam daran arbeiten, es verbessern und Feinheiten anbringen.
Am Ende des Tages räumten die beiden Elftklässler mit ihrem Projekt den 2. Platz im Bereich Mathematik/Informatik ab.
Des Weiteren haben an diesem Mittwochnachmittag die Stephaneer Ulrike Lade (ebenfalls 11. Klasse) und Alexey Gusev (10. Klasse) Preise gewonnen. Ulrike belegte den 2. Platz im Fachbereich Biologie und Alexey den 3.Platz im Themenbereich Physik.
Sonderpreise gewonnen
Das Gymnasium Stephaneum hat in diesem Jahr zwei Sonderpreise als Schule gewonnen. Einen für die Vielzahl der Projekte und einen weiteren für die langjährige Arbeit bei „Jugend forscht“. Denn das Aschersleber Gymnasium ist nun seit über zehn Jahren mit dabei, erwähnt Bernd Czech ganz stolz. Er ist Lehrer am Stephaneum und unterrichtet dort Mathematik, Physik und Informatik. „Ich bin begeistert von der Möglichkeit, die Begabung der Schüler in Leistung umzusetzen und sie auf ihrem Weg zu begleiten“, erzählt Bernd Czech. Seit Jahren betreut er Projekte der Gymnasiasten und reicht diese bei „Jugend forscht“ ein. Und die Teilnahme an diesen Wettbewerben ermöglichte ehemaligen Stephaneern bereits Optionen für weitere Berufswege.