1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. "Der Interessent ist seriös": Werkzeugmaschinenbaubetrieb in Aschersleben: Investor will insolventen Betrieb übernehmen

"Der Interessent ist seriös" Werkzeugmaschinenbaubetrieb in Aschersleben: Investor will insolventen Betrieb übernehmen

29.05.2019, 12:23
Blick in die Produktionshalle des Werkzeugmaschinenherstellers Schiess in Aschersleben
Blick in die Produktionshalle des Werkzeugmaschinenherstellers Schiess in Aschersleben Frank Gehrmann

Aschersleben - Für den von der Stilllegung bedrohten Werkzeugmaschinenbauer Schiess GmbH mit Sitz in Aschersleben gibt es möglicherweise doch noch Hoffnung. Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther verhandelt derzeit mit einem potenziellen mit einem Investor.

„In buchstäblich letzter Minute hat sich bei uns ein neuer potenzieller Investor gemeldet, der den Geschäftsbetrieb und den Standort erhalten will“, sagte Flöther. „Wir verhandeln jetzt mit Hochdruck, um die Stilllegung des Unternehmens doch noch abzuwenden.“

„Wir verhandeln mit Hochdruck, um die Stilllegung abzuwenden“, sagt der Insolvenzverwalter

Der Insolvenzverwalter habe bereits die Mitarbeiter, den Betriebsrat sowie die zuständige Gewerkschaft informiert, heißt es in einer Mitteilung vom Sprecher der Schiess-Geschäftsleitung, Sebastian Glaser.

Die bereits angelaufene Abwicklung und Verwertung des Unternehmensvermögens sei einstweilen gestoppt, heißt es.

Bei dem Interessenten soll es sich um einen strategischen Investor aus dem Ausland handeln. „Der Interessent ist seriös und kennt die Branche sehr gut“, sagte Insolvenzverwalter Flöther. „Er hat deutlich gemacht, dass er den Standort erhalten will. Ob das gelingt und wenn ja, mit wie vielen Mitarbeitern, werden die Verhandlungen zeigen.“ Der Betriebsrat und die Gewerkschaft seien eng in die Gespräche eingebunden.

Insolvenzverwalter Flöther: „Der Interessent ist seriös und kennt die Branche sehr gut“

Die Schiess GmbH hatte im Januar Insolvenz anmelden müssen und sowohl mit ihrem chinesischen Gesellschafter als auch mit externen Investoren um eine Sanierungslösung verhandelt. Kurz vor der Insolvenzeröffnung Anfang April hatte der Gesellschafter deutlich gemacht, dass er keine weiteren Mittel für eine Sanierung bereitstellen wird.

Da bis zu diesem Zeitpunkt auch kein externer Investor gefunden werden konnte, war das Unternehmen gezwungen, die Stilllegung einzuleiten. Zu einer Fortführung des Geschäftsbetriebs aus eigener Kraft war die Schiess GmbH nicht in der Lage. Allen Mitarbeitern wurde gekündigt, sie sind bis auf ein Abwicklungsteam freigestellt. (mz)