Werkstätten in Aschersleben Werkstätten in Aschersleben: Ansturm auf Winterreifen

aschersleben/MZ - Der goldene Herbst erfreut die Reifenhändler: Die Umrüstung von Sommer- auf Winterbereifung bringt alljährlich einen Ansturm auf ihre Werkstätten. Gelegentlich am Morgen zugefrorene Autoscheiben, gelegentlicher Nebel, kräftiger Regen und sinkende Temperaturen signalisieren: Die kalte Jahreszeit ist angebrochen. Spätestens jetzt stellt sich die Frage, wie es mit der Ausrüstung der Autos steht. Haben schon viele Autofahrerinnen und -fahrer ihren Wagen mit Winterreifen ausgestattet oder sind sie immer noch mit Sommerreifen unterwegs?
Andreas Müller von Pitstop in Aschersleben freut sich über den guten „Start“ der Reifenwechselwochen. „Mindestens ein Drittel unserer Kunden hat schon umgerüstet. Das sehen wir an unseren Reifeneinlagerungen.“ Nutzungsbedingt haben zudem eine Reihe Fahrzeugbesitzer ihre Reifen erneuern lassen müssen, weil das Profil nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprach.
Nach dem EU-Reifenlabel fragen Kunden bisher selten. Seit November 2012 ist die EU-Reifenkennzeichnung als Aufkleber auf allen neuen Reifen angebracht. Die neue EU-Reifenkennzeichnung bietet wichtige Informationen in Bezug auf Reifensicherheit und Umweltschutz. Sie ist mit der Kennzeichnung der Energieeffizienz vergleichbar, die auf vielen Haushaltsgeräten zu finden ist, und erleichtert das Vergleichen von Reifen in Bezug auf Grip bei Nässe, Kraftstoffeffizienz und niedrige Geräuschentwicklung. Andreas Müller erklärt, dass kein Händler schlechte Reifen anbietet. „Jeder sollte schauen, welcher Reifen zu ihm und seiner Fahrweise passt. Qualität gibt es in verschiedenen Preislagen.“
Hartmut Kümmel, Inhaber des Reifen- und Autoservice H. Kümmel, bemerkt, dass die Kunden durchaus vorinformiert in seine Firma kommen. „Wir weisen sie auch auf die Kennzeichnung hin und erklären ihnen die Symbole. Beratung ist uns wichtig. So einfach zu sagen, das ist der besten Reifen, das klappt nicht. Oft geht es um gute Fahreigenschaften, und gleichzeitig stellen die Kunden hohe Anforderungen an die Kilometer-Leistungen.“ Für den erfahrenen Fachmann sind Reifen „Hightech-Ersatzteile“. Die Reifenhersteller machen unzählige Tests. „Das ist schon mehr als schwarzes Gummi, das über den Asphalt rollt.“
Derzeit sei man in seiner Werkstatt richtig im Gange, sagt Hartmut Kümmel. „Wir haben straff zu tun. Jetzt sieht es zwar warm aus, aber die Leute wollen auf Nummer sicher gehen und sich nicht von einem Wintereinbruch überraschen lassen. Von Oktober bis Ostern, viele halten sich an die Faustregel. Derzeit kann es schon mal vorkommen, dass jemand eine Woche auf den Termin wartet.“ Der Firmen-Chef beobachtet, dass die neuen gesetzlichen Bestimmungen die Fahrzeugführer etwas sensibilisiert haben.
Schließlich gilt für alle, die bei Wind und Wetter auf die Straße müssen, seit dem 4. Dezember 2010 die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Danach müssen alle Kraftfahrzeuge, die bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis oder Reifglätte unterwegs sind, Winterreifen aufgezogen haben. Zu erkennen sind diese an der M+S-Kennzeichnungen auf dem Gummi. Und das gilt, so der ADAC, nicht nur für in Deutschland, sondern auch für im Ausland zugelassene Autos.
