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Wenn der Wohnwagen zu einer Kunstbühne wird

30.08.2009, 16:16

ASCHERSLEBEN/MZ. - Am Freitag, 4. September, startet um 20 Uhr auf dem kleinen Parkplatz an der Ecke Herrenbreite / Bestehornstraße Aschersleben ein ganz besonderes Ereignis zum Eröffnungs-Tag des Gartenschaufestes. Ganz großes Autokino soll geboten werden: Die Künstlergruppe Sozialpalast geht mit einem Wohnwagen als Kunstbühne auf Konzertreise.

Ein Wohnwagen parkt als sonderbare Kunstbühne, in dem die Musiker einerseits ein wenig zurückgezogen wirken, andererseits in Nahaufnahme nach außen gekehrt werden.

Was drinnen geschieht, wird mittels Videotechnik außen zeitgleich und im Großformat auf den Wohnwagen selbst zurückprojiziert. Der Wohnwagen selbst leuchtet und strahlt für das Publikum nach außen, durch das Filmlicht seines eigenen Innenlebens. Die Musiker bespielen den Wohnwagen und eine Handkamera ist drinnen mit dabei.

Sowohl Publikum als auch die Musiker selbst erfahren die Spannung zwischen gleichzeitiger Distanz und Nähe, Intimität und Bühnenshow. All das geht weit über übliche Bühnensituationen hinaus. An diesen Abend: ein Soundsystem elektronischer Art. Künstler versuchen durch Klänge, Töne, Bleeps, Cuts, Bass, bewegten Bildern "live und in Farbe" eine entspannte Atmosphäre zu zaubern.

Die Künstler stellen ihre Musik vor, verschmelzen zu einer Jambient-Session und binden zudem vorher aufgenommene Töne von jungen Leuten aus Aschersleben in ihre Liveacts ein. "No Accident in Paradise" sind am Freitagabend die Musiker Samir el Borno, Tino Schmidt rund um Albrecht Ziepert. Der Pianist Albrecht Ziepert, Dozent an der Universität Erfurt und Musiker der Band Pentatones, wird an diesem Abend die Session musikalisch begleiten.

"Rudicarrellgotthilfffischer" - hinter diesen Musikernamen verbirgt sich als Personalunion Tom Gräbe des in Aschersleben ortsansässigen Radio hbw. Neben seiner Arbeit beim Radio hbw ist er passionierter DJ bei diversen Events für elektronische Musik. Neben Eigenkompositionen wird er unter anderem die Tonaufnahmen, die bei einem Soundworkshop im Rahmen der "Drive Thru Gallery" entstanden sind, präsentieren.

Unter der Anleitung von Tom Gräbe von Radio hbw und von Ursula Achternkamp vom IBA-Büro beteiligten sich jeweils sechs Jugendliche der Ascherslebener Jugendfreizeiteinrichtung Walkmühlenweg und des Jugendvereins Elf an dem Vorhaben. Geräusche rund um die Straße sind von den zwei Gruppen in Aschersleben aufgespürt und aufgezeichnet worden. Im Studio des Radiosenders konnten sich die Jugendlichen jetzt aus der so entstandenen Geräuschsammlung bedienen und unter professioneller Begleitung digitale Stücke zusammenstellen.