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Matthias Jahnke aus Aschersleben Warum dieser Mann gerne viel arbeitet

Junger Mann hat in Lahr und London studiert. Warum der Job sein Leben ist und was er jungen Menschen rät.

Von Katrin Wurm 29.04.2021, 13:55
Hat Ehrgeiz im Blut: Matthias Jahnke aus Aschersleben hat in London promoviert.
Hat Ehrgeiz im Blut: Matthias Jahnke aus Aschersleben hat in London promoviert. Foto: Frank Gehrmann

Aschersleben - Wenn es um Fast-Food-Ketten oder Fitnessstudios geht, ist Franchising fast schon alltäglich. Beim Franchising übernimmt der sogenannte Franchisenehmer eine bereits vorhandene Geschäftsidee und verwirklicht sie an einem bestimmten Ort - natürlich zu den Regeln und Bedingungen des Franchisegebers.

Doch geht das auch im Finanzbereich? Zum Beispiel bei Banken? Das hat der Wahl-Ascherslebener Matthias Jahnke untersucht. Der 34-Jährige hält stolz seine Dissertation zum Thema „Franchising als Vertriebsweg und Organisationsform für Kreditinstitute“ in den Händen. Seit Februar darf er sich jetzt Dr. nennen. Promoviert hat er an der Middlesex University in London.

Warum ausgerechnet London? „Ich habe berufsbegleitend studiert und promoviert. Und die Hochschule in London hat für meine Bedingungen einfach das beste Programm“, begründet Jahnke, der ursprünglich aus Hettstedt kommt. Dort hat er auch sein Abitur abgelegt und schließlich erstmal eine Ausbildung bei der Sparkasse Aschersleben-Staßfurt absolviert.

„Das war für mich die vernünftigste Entscheidung“, resümiert Jahnke. Das Interesse fürs Bank- und Finanzwesen sei damals jedenfalls in ihm aufgeflammt, sodass sich sein nebenberufliches Studium an der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr anschloss.

„An meinen freien Tagen habe ich immer gelernt, um meine Ziele zu erreichen.“

Matthias Jahnke, Finanzberater

„Ich würde mich als ehrgeizigen und disziplinierten Menschen bezeichnen. An den Wochenenden und auch an meinen freien Tagen habe ich immer gelernt, um meine Ziele zu erreichen“, sagt er. Bei der Sparkasse im Salzlandkreis arbeitet Matthias Jahnke nicht mehr. Seit einem halben Jahr ist er Senior Manager einer Strategie- und Beratungsfirma mit Sitz in Köln.

„Wir beraten Sparkassen zum Beispiel mit Blick auf die Digitalisierung.“ Seinen Job als Berater kann er von überall ausüben. „Ich bin viel in ganz Deutschland unterwegs, genieße dann aber auch die Zeit in meiner Wahlheimat Aschersleben.“

Warum gerade Aschersleben, wenn einem promovierten Strategen doch die ganze Welt offensteht? „Ich finde die Stadt übersichtlich und schön. Sie hat sich sehr gut entwickelt.“ Außerdem sei der Weg zu seinen Eltern, die in Hettstedt leben, kurz. „Meinen Eltern habe ich viel zu verdanken. Sie haben mich auf meinem Weg immer unterstützt und motiviert.“

Jungen Menschen will er mit auf den Weg geben, an ihren Zielen festzuhalten. „Man kann alles schaffen, wenn man auch will.“ Ein „normales“ Leben mit Familie und Eigenheim kann sich der waschechte Workaholic derzeit nicht vorstellen. „Ich arbeite rund um die Uhr“, gibt er zu. „Aber es macht mir Spaß und erfüllt mich.“

Nun hofft Matthias Jahnke, dass er einen passenden Verlag findet, der seine Dissertation zum Banking-Franchising publiziert. „Gespräche dazu laufen schon.“ Neben seiner Arbeit als Senior Manager schreibt er auch immer wieder Beiträge für Finanz-Fachmagazine oder Wirtschaftszeitschriften. „Man muss eben immer am Ball bleiben“, begründet er. (mz)