Schon Waldbrandstufe 3 Waldbrandgefahr im Salzlandkreis: Schon jetzt herrscht Waldbrandstufe 3 - was kommt noch?

Aschersleben - Alle können sich noch gut an den heißen Sommer erinnern - und auch an die vielen Feld- und Waldbrände in der Region. Doch statt des erhofften Regens im April wurde jetzt auch rund um Aschersleben bereits die Waldbrandwarnstufe 3 ausgerufen.
„Spätestens das vergangene Jahr hat gezeigt, dass der Klimawandel real ist“, sagt Detlef Radtke. Als Kreiswaldbrandschutzbeauftragter des Salzlandkreises beobachtet er die aktuellen Entwicklungen mit großer Sorge. „Wir haben aktuell mediterrane Klimabedingungen, was sich natürlich auch auf die Schädlinge auswirkt.“
Kreiswaldbrandschutzbeauftragter Detlef Radtke beobachtet das Wetter mit großer Sorge
Der Klimawandel zeige sich momentan in einem Tempo, das offenbar niemand erahnt habe. Wenn es so weitergehe, dann müsse man Rekordhitze und Dürre als neue Normalität akzeptieren.
Radtke legt auch die Waldbrandgefahrenstufen für seinen Landkreis fest. „Da orientieren wir uns immer an den tagesaktuellen Meldungen des Deutschen Wetterdienstes“, erklärt er, Stufe 3 bedeute zunächst eine „mittlere“ Gefahr – aber auch, dass bestimmte Regeln eingehalten werden müssten.
Fast alle Waldbrände werden von Menschen ausgelöst
„Insgesamt müssen sich die Menschen vorausschauend und sorgsam im Umgang mit Feuer verhalten“, fasst Radtke zusammen. In den seltensten Fällen fange ein Wald ohne menschliches Zutun an zu brennen. „Nahezu 100 Prozent aller Waldbrände sind vom Menschen verursacht“, bekräftigt er.
In Aschersleben sind vor allem die weitläufigen Parkanlagen und der Wald auf der Alten Burg zu beobachten, wie Harald Sporreiter von der Stadt mitteilt. Deshalb sollten Ascherslebener und auch Gäste besonders vorsichtig beim Grillen und dem Umgang mit Feuerschalen sein.
„Simple Hilfe sollte sein, immer einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher neben der Grillstelle bereitzustellen“, erklärt Sporreiter. Zudem solle in den Parkanlagen natürlich die Parkordnung eingehalten werden.
Stadt-Sprecher Harald Sporreiter rät zur Vorsicht beim Grillen
„Besonders gefährdet sind Kiefernbestände auf armen Sandböden“, erklärt Radtke. Dort herrsche ohnehin eine hohe Trockenheit, die durch Hitze und Dürre noch verstärkt werde. Hinzu komme die Gefahr durch Schädlinge wie den Borkenkäfer. Im Salzlandkreis gibt es große Kiefernwälder bei Plötzky und Pretzien (Schönebeck).
Trotz allem wolle er aber niemandem die Freude an der Natur nehmen - man solle sich nur umsichtig verhalten, Rücksicht nehmen und kein Risiko eingehen. (mz)