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Viel Lob für schönes Mehringen

Von Hajo Mann und Petra Korn 19.07.2007, 18:28

Mehringen/MZ. - "Ich bin stolz auf mein Mehringen." Und der Ort könnte noch sauberer sein, so meint Verena Milius, wenn jeder etwas Hand mit anlege. Besonders, so erzählte Frau Milius am Donnerstag am MZ-vor-Ort-Stand in Mehringen, ärgert sie sich über das verwilderte Rosenbeet vor der Sparkasse. Für die Pflege des Beetes sei eine Firma zuständig, die sich aber nur selten sehen lasse. Sie selbst würde, wenn jemand aus der Sparkasse mithilft, das Rosenbeet vom Unkraut befreien. Schließlich sei das Geldinstitut ja ihre ehemalige Wirkungsstätte gewesen.

Dass es sich im Ort gut leben lässt, findet auch Heinz Poguntke. Der gebürtige Cochstedter wohnt seit 1956 in Mehringen und fühlt sich hier wohl. "Es wird auch sehr viel gemacht", findet er. An den MZ-Stand geführt hat ihn die Situation am und im ehemaligen Möbelhaus. "Da ist alles verwildert und das Gebäude ist völlig demoliert. Türen, Schlösser, Steckdosen sind herausgerissen", berichtet er. Sein Vorschlag: Das Gebäude könnte doch genutzt werden, um hier eine Kaufhalle einzurichten.

"In Zusammenarbeit mit der Stadt Aschersleben ist die Gemeinde Mehringen hier sehr aktiv", sagte Mehringens Bürgermeister Albrecht Schneidewind (ptl.) der MZ. Am Objekt seien bereits mehrere Sicherungsmaßnahmen erfolgt, und die Stadt sei auch in Verbindung mit dem Gläubiger. Es werde versucht, eine Lösung zu finden; aber "es gestaltet sich sehr schwierig", so der Bürgermeister.

Wohl in Mehringen fühlt sich auch Gerlinde Böttger, die seit 1990 am Rand des Ortes wohnt und in der in der Ortsmitte gelegenen Futtermittelhandlung ihres Sohnes mithilft. "Im Ort hat sich viel verändert und es ist sauberer geworden", hat sie festgestellt. "Mehringen kann sich sehen lassen", findet sie und denkt dabei auch an den Erfolg im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". "Da kann man schon stolz sein." Nicht so schön ist, dass die Jugendlichen sich wieder an der Bushaltestelle in der Kreisstraße und auch am Lindenplatz treffen, obwohl es einen Jugendclub gibt, findet Gerlinde Böttger.

Das, so meint ihr Sohn Thomas Böttger, könnte auch an der Ausstattung des Clubs liegen. Hier gebe es einen Billardtisch und einen Fernseher - "aber das spricht nicht jeden an", sagt der 25-Jährige. Er kann sich vorstellen, dass beispielsweise ein Computer mehr Jugendliche in den Club ziehen würde. Durch seine Arbeit im Gemeinderat weiß Thomas Böttger aber auch um die finanziellen Grenzen.

Die Jugendpauschale, die in zurückliegenden Jahren für Betriebskosten eingesetzt wurde, konnte in diesem Jahr erstmals für den Erwerb von Ausstattung verwendet werden, um das Leben im Club interessanter zu gestalten, sagt Bürgermeister Albrecht Schneidewind. Vorgesehen ist, auch künftig die Pauschale, aber auch Ortschaftsratsmittel, die ab 2008 mit der Eingemeindung in die Stadt Aschersleben zur Verfügung stehen werden, für solche Belange einzusetzen. "Ansatz ist für uns, den Club so zu gestalten, dass alle Jugendlichen hinkommen", sagt Bürgermeister Albrecht Schneidewind - auch die, die bislang nicht in den Club kommen wollen und sich an Bushaltestelle oder Lindenplatz treffen. "Wir haben durch Kerstin Webel, die im Gemeinderat mitarbeitet, recht enge Beziehungen zum Club. Und wenn Wünsche geäußert werden, werden wir schon versuchen, diese im Rahmen unserer Möglichkeiten auch zu realisieren."

Auch Kerstin Webel lebt gerne in Mehringen, weil ihr das ganze Fluidum gefällt. Sie ist mit dem Ort verwachsen und immer dabei, wenn Festlichkeiten vorbereitet werden. Am 26. Juli sind die Senioren zu einem gemütlichen Nachmittag in das Rondell auf der Festinsel eingeladen. Dann wird auch der Film gezeigt, der von 1947 bis 1972 zu den Heimatfesten von dem ehemaligen Bäckermeister Erich Kämpfer gedreht wurde. Durch eine technische Panne konnte der Film zum Heimatlichen Schützenfest nicht gezeigt werden. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr. Ab 14 Uhr werden die Senioren mit einem Bus auf die Insel und auch wieder nach Hause gebracht. Treffpunkte sind der Lindenplatz und der Platz vor der Sparkasse.