Verflixte Tücken beim Skilauf zu zweit
Schneidlingen/MZ. - Schon wieder sind sie und Lucas - dessen kleine Turnschuhe ohne ihn den Endspurt antreten mussten, da sie sich in den Schlaufen verhakelt haben - dem Boden viel näher gekommen als für diese Disziplin erforderlich.
Zum ersten Mal waren der Fünfjährige, seine Mama und Papa Michael mit von der Partie beim großen Familiensportfest der Stadt Hecklingen am Sonnabend im Ortsteil Schneidlingen, der mittlerweile dritten Veranstaltung dieser Art.
"Auf den Gummistiefelweitwurf bin ich gespannt", sagt Claudia Schinzel, auch wenn es damals zu Schulzeiten im Sportunterricht "ganz schlecht" ausgesehen habe, sobald es galt, Ball oder Kugel möglichst weit von sich zu stoßen: Hoffte sie doch um die von ihr eher ungeliebte Sportart herumzukommen. "Wir dachten, dass man die Disziplinen untereinander aufteilen kann, je nach dem, wer was am besten kann", meint die Schneidlingerin.
Zehn Stationen
Aber falsch gedacht. Hier schießt jeder auf die Torwand, hüpfen alle mit Sack und Seil. Zehn Stationen, betreut von zwanzig Helfern, müssen absolviert, der Laufzettel Stück für Stück komplettiert, das Punktekonto aufgefüllt werden. Die Belohnung für die ganzen "Strapazen" blitzt, in Form von Pokalen, und vermutlich zum Ansporn derweil in der Sonne. "Den Sieg wollen wir nicht wieder derselben, scheinbar unschlagbaren Familie überlassen", motiviert die stellvertretende Bürgermeisterin Heike Ursel-Weishaupt die 120 Teilnehmer. Noch wissen die 24 Mütter, 22 Väter und die Kinder, die sich auf dem Sportplatz eingefunden haben, nicht, was Hauptorganisatorin Silvia Görling weiß: "Die Biganskis kommen in diesem Jahr nicht."
Rechnung geht auf
Viel vorgenommen haben sich Enrico, Ilka und der vierjährige Erik Zeidler aus Hecklingen, ein eingespieltes Team in Sachen Familiensportfest. Sie rechnen damit, beim Gummistiefelweitwurf, Büchsenwerfen und Schubkarrenrennen punkten zu können. Doch bei Letzterem geht diese Rechnung nicht ganz auf: "Wir sind umgekippt!"
Besser schlägt sich da schon Thomas Appel. Gleich zweimal schiebt der Schneidlinger die Karre durch den Parcours. Mit an Bord der achtjährige Julian im ersten, sowie sein um ein Jahr jüngerer Kumpel Tom im zweiten Durchgang. Die "schneller, schneller"- und "Tempo"-Rufe der Umstehenden scheinen ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Zehn und elf Sekunden - gut vorgelegt.
Gereicht hat es schließlich aber nicht. Den größten Pokal sicherte sich Familie Schuchardt aus Löderburg, gefolgt von den Familien Allner und Schinzel aus Schneidlingen. Die "hammermäßige" Rekordbeteiligung überraschte selbst die Organisatoren: "Die Teilnehmerurkunden haben nicht gereicht", sagte Silvia Görling und bittet um etwas Geduld. Die Gemeindeverwaltung werde bekannt geben, sobald die noch fehlenden ausgestellt sind.
Auch am Rande war für viel Unterhaltung gesorgt: Die Kindergarten- und -tanzgruppen, die Katharinenschule sowie der Spielmannszug aus Cochstedt und die Schalmeienkapelle Groß Börnecke stimmten die Sportler mit ihrem Programm ein, aber auch eine eigens aufgebaute Hindernisbahn zog an wie ein Magnet.