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Ü 30-Party sorgt für Streit Ü 30-Party sorgt für Streit: Alte Hobelei kontra Ballhaus?

Von Harald Vopel 09.03.2016, 15:16

Aschersleben - Die Ü30-Partys   am Osterwochenende  waren im Ascherslebener Ballhaus  13 Jahre lang eine sogenannte feste Größe im Veranstaltungskalender. In diesem Jahr wird es anders sein. Der Veranstalter - die Plaza Discotheken&Event GmbH -  hat einen Rückzieher gemacht. Nicht weil das Besucherinteresse zu wünschen übrig lassen würde, sondern deshalb, weil am selben Tag in der Alten Hobelei ebenfalls eine Ü30-Party steigt -  von einem  hiesigen Veranstalter organisiert. Für zwei Veranstaltungen  dürfte das Publikumsinteresse  dann aber wohl  doch nicht reichen.

CDU und FDP hatten gewarnt

Damit sei schneller als gedacht eine Situation entstanden, vor der man als CDU/FDP-Stadtratsfraktion  schon vor dem Ausbau der Alten Hobelei zu einer Veranstaltungsstätte gewarnt  und deshalb gegen dieses Projekt gestimmt habe, erklärte gestern deren Fraktionsvorsitzender Ralf Klar: Zwei städtische Unternehmen - die  Optimal GmbH als Betreiber des Ballhauses  und die Aschersleber Kulturanstalt als Vermarkter der Hobelei - machen sich gegenseitig  Konkurrenz. „Jetzt sehen wir uns in dieser Meinung bestätigt. Außerdem dürften dem Ballhaus weitere Einnahmen wegbrechen, so Klar weiter.  
Dagegen will  Oberbürgermeister Andreas Michelmann von einer Konkurrenzsituation der beiden Einrichtungen nach wie vor nichts wissen.  Vor einer Woche hatte er noch einmal betont, dass die Alte Hobelei vor allem den  bauamtlich dicht gemachten  Saal der Veranstaltungsstätte „Melle“ ersetzen solle.   

Druck aus dem Rathaus

Offenbar mit mehr oder weniger  Druck aus dem Rathaus ist es inzwischen zu einem Gespräch zwischen den Chefinnen des Ballhauses und der Kulturanstalt -   Carmen Giebelhausen und Beate Kramer -  gekommen. Das bestätigte gestern  auch Kulturanstalt-Sprecher Harald Sporreiter.   In dieser Unterredung  sei man sich einig geworden, welche Veranstaltungen künftig wo stattfinden sollen. Demnach  werde das Ballhaus   - entsprechend seiner  eigentlichen Bestimmung -  zuerst als Sportstätte und Austragungsort von  Sportveranstaltungen genutzt.  

Keine Regel ohne Ausnahmen

Für Kultur-, Tanz- und andere Events stehe die Alte Hobelei zur Verfügung. Allerdings  auch in dieser Sache keine Regel ohne Ausnahmen. Andere Veranstaltungen,  wie beispielsweise große Konzerte, bei denen mit weit mehr als 1.000 Besuchern gerechnet werden muss, sollen nämlich weiterhin im Ballhaus stattfinden.  Alles was  mit weniger Publikum auskommt - in der Alten Hobelei.    Außerdem wollen  Ballhaus und Anstalt   in Zukunft enger zusammenarbeiten, um  Veranstaltungstermine besser als manchmal in der Vergangenheit abzustimmen, so Sporreiter. Übrigens  -  das diesjährige  Oktoberfest  wird wie geplant im Ballhaus  über die Bühne gehen. (mz)