Ü 30-Party sorgt für Streit Ü 30-Party sorgt für Streit: Alte Hobelei kontra Ballhaus?
Aschersleben - Die Ü30-Partys am Osterwochenende waren im Ascherslebener Ballhaus 13 Jahre lang eine sogenannte feste Größe im Veranstaltungskalender. In diesem Jahr wird es anders sein. Der Veranstalter - die Plaza Discotheken&Event GmbH - hat einen Rückzieher gemacht. Nicht weil das Besucherinteresse zu wünschen übrig lassen würde, sondern deshalb, weil am selben Tag in der Alten Hobelei ebenfalls eine Ü30-Party steigt - von einem hiesigen Veranstalter organisiert. Für zwei Veranstaltungen dürfte das Publikumsinteresse dann aber wohl doch nicht reichen.
CDU und FDP hatten gewarnt
Damit sei schneller als gedacht eine Situation entstanden, vor der man als CDU/FDP-Stadtratsfraktion schon vor dem Ausbau der Alten Hobelei zu einer Veranstaltungsstätte gewarnt und deshalb gegen dieses Projekt gestimmt habe, erklärte gestern deren Fraktionsvorsitzender Ralf Klar: Zwei städtische Unternehmen - die Optimal GmbH als Betreiber des Ballhauses und die Aschersleber Kulturanstalt als Vermarkter der Hobelei - machen sich gegenseitig Konkurrenz. „Jetzt sehen wir uns in dieser Meinung bestätigt. Außerdem dürften dem Ballhaus weitere Einnahmen wegbrechen, so Klar weiter.
Dagegen will Oberbürgermeister Andreas Michelmann von einer Konkurrenzsituation der beiden Einrichtungen nach wie vor nichts wissen. Vor einer Woche hatte er noch einmal betont, dass die Alte Hobelei vor allem den bauamtlich dicht gemachten Saal der Veranstaltungsstätte „Melle“ ersetzen solle.
Druck aus dem Rathaus
Offenbar mit mehr oder weniger Druck aus dem Rathaus ist es inzwischen zu einem Gespräch zwischen den Chefinnen des Ballhauses und der Kulturanstalt - Carmen Giebelhausen und Beate Kramer - gekommen. Das bestätigte gestern auch Kulturanstalt-Sprecher Harald Sporreiter. In dieser Unterredung sei man sich einig geworden, welche Veranstaltungen künftig wo stattfinden sollen. Demnach werde das Ballhaus - entsprechend seiner eigentlichen Bestimmung - zuerst als Sportstätte und Austragungsort von Sportveranstaltungen genutzt.
Keine Regel ohne Ausnahmen
Für Kultur-, Tanz- und andere Events stehe die Alte Hobelei zur Verfügung. Allerdings auch in dieser Sache keine Regel ohne Ausnahmen. Andere Veranstaltungen, wie beispielsweise große Konzerte, bei denen mit weit mehr als 1.000 Besuchern gerechnet werden muss, sollen nämlich weiterhin im Ballhaus stattfinden. Alles was mit weniger Publikum auskommt - in der Alten Hobelei. Außerdem wollen Ballhaus und Anstalt in Zukunft enger zusammenarbeiten, um Veranstaltungstermine besser als manchmal in der Vergangenheit abzustimmen, so Sporreiter. Übrigens - das diesjährige Oktoberfest wird wie geplant im Ballhaus über die Bühne gehen. (mz)